Domplatz in Regensburg

Der Domplatz in Regensburg – Begegnungsort nicht nur nach der Messe.

Wie in anderen Städten gehört auch in Regensburg die Freifläche vor dem Dom zu einem der wichtigsten Treffpunkte der Stadt. Hier auf dem Platz zwischen der nördlich angrenzenden Johanneskirche, der gegenüberliegenden Residenz des Fürstprimas und dem im Westen gelegenen repräsentativen Ensemble mit dem „Haus an der Heuport“ ist nicht nur nach dem sonntäglichen Gottesdienst bevölkert.

Der westliche Teil des Domplatzes trägt seit dem Mittelalter die Bezeichnung Krauterermarkt. Hier verkauften einst die Bauern aus dem Umland ihre Kohlköpfe und eingelegtes Sauerkraut. Nach einer anderen Lesart war Krauterer die Bezeichnung für kleine Gewerbetreibende. Heute wird der Platz dominiert von dem Kaiserbrunnen aus dem Jahr 1566. Auf einer Mittelsäule thront der Adler als Symbol für den Kaiser. Nachdem es in Deutschland seit 1918 keinen Kaiser mehr gibt, hat sich im Volksmund die Bezeichnung Adlerbrunnen durchgesetzt.

Der imposante Gebäudekomplex, der sich gegenüber den Zwillingstürmen des Doms erhebt, wird auch als Patrizierburg bezeichnet und war einst Wohn- und Geschäftshaus eines bedeutenden Regensburger Kaufmanns. Heute verweilen Einheimische und Besucher in dem Gasthof gerne bei einer bayerischen Brotzeit oder einer Tasse Kaffee.

Hinter den gotischen Rundbögen im ersten Stock befinden sich große Speiseräume des Restaurants. Wer dunkle Täfelung, wuchtige Möbel und Butzenscheiben im Stil des Historismus liebt, sollte sich die Räumlichkeiten unbedingt ansehen. Ein Mansarden-Walmdach ersetzt das einstige gotische Dach mit seinem Treppengiebeln und dem Zinnenkranz.

An der südlichen Flanke des Platzes befand sich einst die Residenz des Fürstprimas. Das Amt wurde auf Veranlassung von Napoleon geschaffen. Der Fürstprimas führte den Vorsitz der Fürsten des Rheinbundes. Während des Kriegs gegen Österreich hatte Kaiser Napoleon am 24. und 25. April 1809 für kurze Zeit hier sein Hauptquartier aufgeschlagen.
Fotos: K. Weinstock

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