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Dvořák: Sinfonie Nr. 9 / Inkinen / DRP

Antonín Dvořák ∙ Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95, „Aus der Neuen Welt“
00:02 - 1. Satz: Adagio - Allegro molto
09:05 - 2. Satz: Largo
20:52 - 3. Satz: Scherzo, molto vivace
28:25 - 4. Satz: Allegro con fuoco

Deutsche Radio Philharmonie
Pietari Inkinen, Dirigent

E-Werk Saarbrücken ∙ Sonntag, 18. Dezember 2022
4. Matinée - Aus der neuen Welt

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Aus dem Programmheft:
EINE MULTINATIONALE SINFONIE – DVOŘÁKS 9. SINFONIE
Bernstein und Williams zählen mit Sicherheit zu den renommiertesten Vertretern der amerikanisch-sinfonischen Musik, doch war es der böhmische Komponist Antonín Dvořák, der auf Einladung der wohlhabenden Kaufmannswitwe und Kunstmäzenin Jeannette Thurber 1892 nach New York kam, um neben einer umfassenden Unterrichtstätigkeit auch der Aufforderung nachkommen sollte, einen spezifisch amerikanischen Stil zu entwickeln. Warum ausgerechnet Dvořák diese ehrenvolle Aufgabe zukam, lag wohl daran, dass er in seinen bisherigen Werken immer wieder auf die böhmische Folklore Bezug nahm und somit die Volksklänge seiner Heimat international bekannt machte. Für seine 9. und letzte Sinfonie in e-Moll op. 95 (zu seinen Lebzeiten als 5. Sinfonie bekannt) studierte er ausführlich die Musik der amerikanischen Ureinwohner sowie die Gesänge der Plantagenarbeiter. Die Behauptung, er habe in seiner Komposition das gesammelte Material übernommen, wies er allerdings explizit zurück: Ich habe keine einzige von diesen Melodien verwendet. Ich habe einfach eigenwüchsige Themen geschrieben, denen ich Eigentümlichkeiten der Indianermusik einverleibte, und indem ich diese Themen zum Vorwurf nahm, habe ich sie mit allen Errungenschaften der modernen Rhythmik, Harmonisierung, kontrapunktischen Verarbeitung und orchestralen Färbung zur Entfaltung gebracht. Das Amerikanische wie das Tschechische verschmelzen in der Neunten zu einer klanglichen Einheit, ohne dass der für Dvořák typische Stil dabei verloren ginge. Bernstein sollte später den multinationalen Charakter der Sinfonie hervorheben.
Böhmische Nostalgie in der Prärie:
Der erste Satz folgt in seiner formalen wie harmonischen Anlage schulgerecht der klassischen Sonatenhauptsatzform mit einer langsamen melancholischen Einleitung, in der eine Art Leitmotiv anhebt, das später im dritten Satz wieder aufgenommen wird. Das Allegro molto wird zunächst von einem fanfarenartigen Hornmotiv dominiert, kontrastiert von einem leichtfüßigen Piano-Motiv in den Holzbläsern. Bereits das Seitenthema in den Flöten und Oboen weckt unmissverständliche Assoziationen an die amerikanische Folklore hervor, bevor die Exposition mit einem Thema, das an das bekannte Spiritual „Sing Low, Sweet Chariot“ erinnert, endet. Das Largo des zweiten Satzes zählt zu Dvořák eindringlichsten und bekanntesten Eingebungen. Das zarte Englischhorn-Thema illustriert die Weiten der Prärie und stand Pate für so manche Filmmusik im Westerngenre. Im rhythmisch akzentuierten Scherzo zeichnet Dvořák eine Szene aus Henry Longfellows Indianer-Epos „Das Lied von Hiawatha“ musikalisch nach. Doch wurde mehrfach festgestellt, das sowohl das Scherzo-Thema als auch das walzerartige Trio eher in der böhmischen als in der amerikanischen Folklore wurzeln. Der vierte und letzte Satz ist der eigentliche Höhepunkt der Sinfonie. Das markante Eröffnungsthema kündet von der Strahlkraft der Neuen Welt und wird im Laufe des Satzes bald zart, bald pathetisch vielfach verarbeitet. Dvořák lässt hier die Hauptthemen der vorangegangen Sätze quasi als Resümee wiederkehren. Im zarten Seitenthema drückt sich jedoch unmissverständlich seine tiefe Sehnsucht nach der Heimat aus, die ihm zu dieser Zeit immer stärker zu schaffen machte.

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27 марта 2023 г. 20:00:10
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