Bernstein: Candide / Inkinen / DRP

Leonard Bernstein ∙ Ouvertüre zu "Candide"

Deutsche Radio Philharmonie
Pietari Inkinen, Dirigent

E-Werk Saarbrücken ∙ Sonntag, 18. Dezember 2022
4. Matinée - Aus der neuen Welt

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Aus dem Programmheft:
Oper, Operette oder Musical? Das New Yorker Premierenpublikum von 1956 war sich nicht sicher, was es von Leonard Bernsteins neuem Musiktheaterwerk „Candide“ halten sollte; zu sehr schwankte es zwischen den unterschiedlichen Genres. Als Bernstein zwei Jahre zuvor mit der Dramatikerin Lillian Hellman mit der Arbeit an „Candide“ begann, dachte er an eine große Oper mit parodistischen Zügen; Hellman schwebte vielmehr ein Schauspiel mit Zwischenmusiken vor. Am Ende einigte man sich auf eine Kompromisslösung. Das Publikum konnte mit dieser Zwischenform allerdings wenig anfangen, zumal verstörte der herbe Humor der Handlung. Diese geht auf Voltaires „Candide oder der Optimismus“ von 1759 zurück, worin der große Philosoph die These Gottfried Wilhelm Leibniz‘, wir würden in der besten aller möglichen Welten leben, mit schwarzem Humor parodierte. 1974 bis 1988 entstanden unter Mitwirkungen vieler anderer Autoren, Textdichter und Arrangeure zwei Neufassungen, mit denen sich „Candide“ nun nicht nur am New Yorker Broadway, sondern auch auf den internationalen Bühnen dauerhaft behaupten konnte. Vor allem die Ouvertüre zählt – als beliebtes Konzertstück – zu Bernsteins meistaufgeführten Werken. Schwungvoll und heiter nimmt das Stück die wichtigsten Themen und Melodien der folgenden Handlung musikalisch vorweg: darunter vor allem die Schlachtmusik aus dem ersten Akt, das parodistische Liebesduett „Oh happy we“ und Cunegondes humoristische Bravourarie „Glitter and be gay“ – eine Referenz auf Gounods berühmte Juwelenarie.

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