Frederick Ashton: Five Brahms Waltzes in the Manner of Isadora Duncan
FIVE BRAHMS WALTZES IN THE MANNER OF ISADORA DUNCAN
MUSIK Walzer Nr. 1 (Vorspiel), 2, 8, 10, 13 und 15 aus op. 39 von Johannes Brahms
CHOREOGRAPHIE Frederick Ashton
EINSTUDIERUNG Lynn Seymour
LICHT John B. Read
SOLISTIN Camille Andriot
KLAVIER Dirk Wedmann
PREMIERE 2. Februar 2013, Theater Duisburg
im Rahmen des Ballettabends b.14
Zu Ehren der Wegbereiterin des modernen Tanzes Isadora Duncan schuf Frederick Ashton ein Solo auf fünf Walzer aus Brahms' Opus 39 und widmete sie einer nicht weniger bedeutenden Ballerina: Lynn Seymour. Diese war wiederum beim Ballett am Rhein zu Gast, um Ashtons Choreographie für den Ballettabend b.14 mit Camille Andriot neu einzustudieren.
Bis heute hat ihr Name einen magischen Beiklang, führt er uns zurück an die Anfänge des Ausdruckstanzes, ohne sie jedoch konkret vor unseren Augen wiederauferstehen lassen zu können. Außer einigen Fotografien, Skizzen und schriftlichen Äußerungen von und über Isadora Duncan ist kein wirklich konkretes Material überliefert, mit dem sich ihre Tänze rekonstruieren ließen. Isadora Duncan träumte von einer Erneuerung des Balletts aus dem Geist der Antike, einer körperlichen Verlebendigung der „Welt der griechischen Phantasie" (Walter Paters) mit den Mitteln der so flüchtigen Tanzkunst und dem Wiederfinden einer längst verlorenen Sinnlichkeit. Barfuß und in einer Tunika, die zugleich verhüllte und ausstellte, ließ sie in ihren Performances alle Konventionen hinter sich und erschütterte nicht nur die Grundfesten des klassischen Balletts.
Frederick Ashton -- der bei Léonide Massine und Marie Rambert ausgebildete Brite, der mit seinem elegant-lyrischen und von großer Klarheit und Musikalität geprägten Stil über viele Jahre den englischen Tanz bestimmte -- war von Aufführungen der Duncan derart fasziniert, dass er der Amerikanerin schließlich mit einer eigenen Arbeit ein Denkmal setzte. Auf den von der Künstlerin selbst mehrfach vertanzten Walzer Nr. 15 aus Brahms' Opus 39 kreierte er für Lynn Seymour ein erstes, 1975 im Rahmen einer Hamburger Gala uraufgeführtes Solo, das er ein Jahr später anlässlich des 50. Jahrestags des Ballet Rambert um vier weitere Walzer ergänzte. Seine eigenen, persönlich gefärbten Erinnerungen an Isadora Duncans Tanzen verband er mit Erinnerungen von Zeitzeugen und Notizen von Marie Rambert und schuf auf diese Weise ein Ballett, das Hommage und Vergegenwärtigung, Erinnerung und Neukreation in einem ist.
Text: Anne do Paço
Video: Ralph Goertz
© Ballett am Rhein
© Ashton & Russell-Roberts Sarl, Le Thoronet
Видео Frederick Ashton: Five Brahms Waltzes in the Manner of Isadora Duncan канала Ballett am Rhein
MUSIK Walzer Nr. 1 (Vorspiel), 2, 8, 10, 13 und 15 aus op. 39 von Johannes Brahms
CHOREOGRAPHIE Frederick Ashton
EINSTUDIERUNG Lynn Seymour
LICHT John B. Read
SOLISTIN Camille Andriot
KLAVIER Dirk Wedmann
PREMIERE 2. Februar 2013, Theater Duisburg
im Rahmen des Ballettabends b.14
Zu Ehren der Wegbereiterin des modernen Tanzes Isadora Duncan schuf Frederick Ashton ein Solo auf fünf Walzer aus Brahms' Opus 39 und widmete sie einer nicht weniger bedeutenden Ballerina: Lynn Seymour. Diese war wiederum beim Ballett am Rhein zu Gast, um Ashtons Choreographie für den Ballettabend b.14 mit Camille Andriot neu einzustudieren.
Bis heute hat ihr Name einen magischen Beiklang, führt er uns zurück an die Anfänge des Ausdruckstanzes, ohne sie jedoch konkret vor unseren Augen wiederauferstehen lassen zu können. Außer einigen Fotografien, Skizzen und schriftlichen Äußerungen von und über Isadora Duncan ist kein wirklich konkretes Material überliefert, mit dem sich ihre Tänze rekonstruieren ließen. Isadora Duncan träumte von einer Erneuerung des Balletts aus dem Geist der Antike, einer körperlichen Verlebendigung der „Welt der griechischen Phantasie" (Walter Paters) mit den Mitteln der so flüchtigen Tanzkunst und dem Wiederfinden einer längst verlorenen Sinnlichkeit. Barfuß und in einer Tunika, die zugleich verhüllte und ausstellte, ließ sie in ihren Performances alle Konventionen hinter sich und erschütterte nicht nur die Grundfesten des klassischen Balletts.
Frederick Ashton -- der bei Léonide Massine und Marie Rambert ausgebildete Brite, der mit seinem elegant-lyrischen und von großer Klarheit und Musikalität geprägten Stil über viele Jahre den englischen Tanz bestimmte -- war von Aufführungen der Duncan derart fasziniert, dass er der Amerikanerin schließlich mit einer eigenen Arbeit ein Denkmal setzte. Auf den von der Künstlerin selbst mehrfach vertanzten Walzer Nr. 15 aus Brahms' Opus 39 kreierte er für Lynn Seymour ein erstes, 1975 im Rahmen einer Hamburger Gala uraufgeführtes Solo, das er ein Jahr später anlässlich des 50. Jahrestags des Ballet Rambert um vier weitere Walzer ergänzte. Seine eigenen, persönlich gefärbten Erinnerungen an Isadora Duncans Tanzen verband er mit Erinnerungen von Zeitzeugen und Notizen von Marie Rambert und schuf auf diese Weise ein Ballett, das Hommage und Vergegenwärtigung, Erinnerung und Neukreation in einem ist.
Text: Anne do Paço
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