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Bielefeld-Dornberg-Großdornberg - Das Geläut der Hl. Geist-Kirche

Die Ursprünge der heutigen Kirche und Gemeinde Hl. Geist in Bielefeld-Großdornberg liegen in der 1928-30 errichteten Gartenstadtsiedlung Wellensiek, nur wenige Gehminuten südöstlich der Kirche gelegen. Hier wurde, des weiten Kirchwegs nach St. Jodokus wegen, bereits 1939 mit dem Bau einer Kirche begonnen, die jedoch erst 1944 in Gebrauch genommen werden konnte. Diese Hl. Geist-Kirche existiert noch und ist heute durch die serbisch-orthodoxe Gemeinde in Nutzung. Durch Zuzug von Heimatvertriebenen wurde ein zweiter Kirchenbau in Hoberge-Uerentrup notwendig, diese Kirche zur hl. Familie wurde 1962/63 errichtet und ist inzwischen abgerissen, Baumängel hätten einen Erhalt nicht finanzierbar gemacht.

Vor allem die alte Hl. Geist-Kirche war viel zu klein, zudem wünschte man sich ein Gemeindezentrum in zentraler Lage Dornbergs. Bereits 1984 wurde ein Grundstück im Neubaugebiet Schürmannshof erworben, die Planungen zum Neubau begannen mit einem Architektenwettbewerb, aus dem Prof. Dieter Baumewerd, Münster, als Sieger hervorging. 1990 wurde mit dem Bau von Gemeindezentrum und Kirche begonnen, die Kirchweihe durch den Paderborner Erzbischof Degenhardt war am 15.09.1991. Baumewerd entwarf ein gleichermaßen repräsentatives wie „intimes“ Gemeindezentrum, ein Geviert aus Gebäuden, vom kreuzgangartigen Laubengang am Kirchturm abgeschlossen. Das Grundthema der Kirche ist das „Zelt Gottes“. Vor allem sollen die vier eingestellten Nebenräume, mit nach außen gekehlten Gesimsen und Bedachung – das Motiv wiederholt sich an Außenbau und Turm – an orientalische Nomadenzelte erinnern. Die künstlerische Ausgestaltung besorgte der Aachener Bildhauer Thomas Torkler, den Kreuzweg schuf der Düsseldorfer Bert Gerresheim. Der Kirchbau erreicht eine Höhe von 22 Metern, nur wenig vom Turm mit 26 Metern überragt.

2003 fusionierte die Gemeinde mit Christ-König in BI-Gellershagen zu einem Pastoralverbund, dieser ist seit 2014 Teil des Pastoralverbundes BI-Mitte-Nord-West, welcher 2025 im pastoralen Raum Bielefeld aufgehen soll.

Ein schönes Kirchenpanorama findet sich im Netzauftritt des Erzbistums Paderborn:
https://panorama.erzbistum-paderborn.de/vtour2018_33_heilig-geist_bielefeld/

Das Geläut war von Anfang an 6stimmig geplant, aus finanziellen Gründen konnten zunächst nur die 3 kleinen Glocken in der Gießerei Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher, gegossen werden. Sie wurden am 8.9.1991 geweiht und erklangen zur Kirchweihe zum ersten Mal im bereits vollständig eingebauten Glockenstuhl. Von Beginn an wurde gewünscht, die Glocken von den Ministranten per Hand läuten zu lassen, so wurde schon 1991 nur die Angelusglocke motorisiert. Erst 2004 konnten die 3 großen Glocken in derselben Gießerei gegossen werden. Bis heute sind nur die Glocken h‘ und dis‘‘ mit einem Motor versehen, für die große Glocke ist ein Motor vorhanden, jedoch nicht angeschlossen. Zum Läuten müssen die Seile mechanisch hinuntergelassen werden. Da die Zahl der Ministranten auch in Hl. Geist zurückgeht, beziehen die Planungen für die Kirchenrenovierung in 2023 auch die Elektrifizierung des gesamten Geläutes mit ein. Vielleicht sollte man die Möglichkeit zum Handläuten nicht komplett entfernen, es wäre schade, diese seltene Tradition ganz verschwinden zu lassen.

Geläutedaten:

Auferstehung fis‘ -2 (?), 1110 mm
Christus ais‘ -4 (?), 850 mm
Maria h‘ -1 (?), 830 mm
Tarcisius cis‘‘ -6, 790 mm, ~430 kg
Hl. Geist dis‘‘ -5, 725 mm, ~300 kg
Hl. Familie fis‘‘ -2, 605 mm, ~210 kg

Aufnahme: 08.01.2023

Quellen der S/W-Abbildungen der alten Kirche:

Heinrich Sunder:
Das Dekanat Bielefeld im Jahre 1960, Dekanat Bielefeld (Hrsg.), 1960
Verpflichtendes Erbe – Katholische Beiträge zur 750-Jahr-Feier der Stadt Bielefeld, 1964.

Alle anderen Fotos, wenn nicht anders angegeben, eigener Provenienz.

Herzlich zu danken ist Florian für die Organisation und Matthias fürs Dabeisein und beiden für den eindrucksvollen Glockentag. Großer Dank gilt auch dem diensthabenden Küster, der sich gut auf den Besuch vorbereitet hat und uns mit Rat und Tat zur Seite stand. Und schließlich auch ein Dankeschön an die junge Frau aus der Gemeinde, die spontan das Läuten der großen Glocke übernahm und so die Qualität dieser Aufnahme mit ermöglicht hat!

Florians Beitrag ist zu finden unter:

https://www.youtube.com/watch?v=AP4wcFsnc4E

Verwendete Quellen/Literatur:

G. Best + Th. Halekotte: Glocken – Pfarrkirche Hl. Geist, Bielefeld-Wellensiek – in: Kirchenmusikalische Mitteilungen, Beilage zum kirchl. Amtsblatt für die Erzdiözese Paderborn S1 95, Paderborn 1995.

Harald Propach: Die Glocken von Bielefeld. Verlag für Regionalgeschichte Bielefeld, 2008.

Netzauftritt der Kirchengemeinde mit Beschreibung der Kirche, abgerufen am 17.01.23: https://katholisch-bielefeld.de/heilig-geist/kirchenglocken/

Artikel im Gemeindebrief „Werde!“, abgerufen am 16.01.23: https://katholisch-bielefeld.de/wp-content/uploads/2018/07/eWerde_1-2021-online.pdf

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22 января 2023 г. 14:00:13
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