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(Keinen...) Tag der Bundeswehr am 11.06.2016 in Bonn

Uwe Werner Schierhorn führte am 11.06.2016 ("Tag der Bundeswehr") Interviews mit Besuchern und Bundeswehr-Angehörigen auf dem Bonner Markt durch. Dieter Riebe, Vorsitzender der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegnerinnen DFG-VK der Gruppe Bonn-Rhein-Sieg, kommentierte diese.
http://www.locomnet.de/
http://artbyte-design.com/audio/Tag_der_Bundeswehr_110616_Bonn.mp3
https://www.youtube.com/channel/UCsXMxPLYeDTniZ2aKX4b6fA
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Frage 1: Welche positiven Aspekte sehen Sie, wenn Sie selbst zur Bundeswehr gehen wollen oder wenn Ihr Kind das tun möchte ?

Dazu der Friedensaktivist Dieter Riebe:
Zweifellos bietet die Bundeswehr eine gute Ausbildung und eine langjährige Beschäftigung an. Man muss aber bedenken, welchem Zweck die Ausbildung eigentlich dient. Sie dient doch letztlich dazu, Soldaten in weltweite Kriegs-Einsätze zu schicken. Leider rekrutiert die Bundeswehr bereits 17jährige. Die Bundeswehr bildet also jährlich über 1.300 Minderjährige an der Waffe aus. Der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes hat Deutschland 2014 aufgefordert, die Rekrutierung Minderjähriger einzustellen. Auch soll Deutschland Militärwerbung, die auf Kinder und Jugendliche abzielt, verbieten. Doch da die Bundeswehr begründete Nachwuchsprobleme hat, ist sie bisher nicht bereit, auf die Anwerbung von Kindern und Jugendlichen zu verzichten. Sie ist eine der wenigen Armeen weltweit, die die UN Kinderrechtskonvention weiterhin nicht beachtet.

Frage 2: Welche negativen Gesichtspunkte verbinden Sie mit dem Bundeswehrdienst ?

Kommentar Dieter Riebe von der deutschen Friedensgesellschaft:
Bei den Antworten der Eltern mit Kindern und den potentiellen jungen Rekruten merkt man, bis auf wenige Ausnahmen, die hier auch zu Wort kamen, dass sie sich über die negativen Seiten der Bundeswehr wenig Gedanken machen. Als Soldat übt man keinen normalen Beruf aus. Wer in dem Dienst einer Armee steht, hat sich damit bereit erklärt, auf Befehl, so fragwürdig der Militäreinsatz auch sein möge, die Infrastruktur anderer Länder zu zerstören und Menschen zu töten. Die Soldatin und Soldat werden an Waffensystemen ausgebildet, die sie auf Befehl gegen jeden Gegner einsetzen, der ihnen befohlen wird. Wenn die Soldatin bzw. Soldat nach Jahren merken, dass sie nur ein Werkzeug der Politiker sind, deren vermeintliche Interessen mit Waffengewalt durchzusetzen ist, ist es meist zu spät. Viele erkranken an der Posttraumatische Belastungsstörung, weil sich die offizielle Propaganda, die vorgegeben wird, von der tatsächlichen vorgefundenen Situation im Einsatzort vollkommen unterscheidet. Sie erkennen, dass sie ihnen fremde Gesellschaften nicht verstehen, dass sie Menschen töten und ihnen die Lebensgrundlagen zerstören. Die meisten Opfer der heutigen Kriege sind Zivilisten, auch wenn die Propaganda etwas anderes suggerieren will. Das schlimmste für die Soldatinnen und Soldaten ist, wenn sie einsehen müssen, dass man mit Gewalt bzw. einem Militäreinsatz keine Verbesserung der Situation, sondern genau das Gegenteil erreicht. Die Gewalt eskaliert und Flüchtlingsströme entstehen, die nach Europa drängen. Mit dem Wandel der Bundeswehr von einer Verteidigungsarmee, zu einer Armee im ständigen Auslandseinsatz, geht auch ein Wandel vom Selbstverständnis des Soldaten aus. Der Bürger in Uniform wird durch einen neuen Soldatentyp ersetzt: der archaische Kämpfer ist gefragt, das bereits 2004 Generalleutnant Hans-Otto Budde forderte. Auch wird innerhalb der Bundeswehr, wie dies von 15 Offizieren im Buch „Armee im Aufbruch“ diskutiert wird, eine gefährliche Tendenz sichtbar. Der Soldat bewegt sich weg vom Bürger in Uniform und bekennt sich als Berufssoldat zu einem eigenen Soldatenethos, der dem Ethos der Wehrmacht sehr nahe kommt. Sie fühlen sich als Elite, die die Welt als Kampfplatz verstehen. Sie fühlen sich als Elite vom Volk losgelöst und sehen sich nur gegenüber ihren Befehlshabern verpflichtet.

Frage 3: Wie bewerten sie die Bundeswehr-Einsätze ohne UN-Mandat ?

Der Vorsitzende der Gruppe Bonn-Rhein-Sieg der DFG Dieter Riebe:
Bei den Antworten der Eltern mit Kindern und den potentiellen jungen Rekruten merkt man, dass sie sich meist über die rechtlichen Legitimationen von Befehlen wenig Gedanken machen. Hier zählt nur der Befehl, dem Folge zu leisten ist. Sie gehen davon aus, dass die Politik schon weiß, was sie tut und sie selbst brauchen sich hierüber keine eigenen Gedanken zu machen, sondern erfüllen den Auftrag, der ihnen befohlen wurde. Bei fast allen Einsätzen werden humanitäre Gründe vorgeschoben. Als wenn es der Humanität dienen würde, wenn Bomben auf Städte abgeworfen werden und die Infrastruktur einer ganzen Region dem Erdboden gleich gemacht wird. Als Legitimation wird das Selbstverteidigungsrecht laut UN-Charta herangezogen. Heute gilt als Selbstverteidigung demnach, nicht mehr das eigene Territorium zu verteidigen, sondern Angriff und Besetzung werden als Verteidigung ausgelegt. Die Sprache verliert hier ihre eigentliche Bedeutung...

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22 декабря 2017 г. 22:58:55
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