Mozart - Sinfonia concertante | José Maria Blumenschein | Junichiro Murakami | WDR Sinfonieorchester

Die Sinfonia concertante Es-Dur für Violine, Viola und Orchester KV 364 von Wolfgang Amadeus Mozart spielte das WDR Sinfonieorchester unter der Leitung von Jukka-Pekka Saraste am 29.11.2013 in der Kölner Philharmonie. Solisten waren Konzertmeister José Maria Blumenschein und Solo-Bratscher Junichiro Murakami.

00:00:00 I. Allegro maestoso
00:13:28 II. Andante
00:23:39 III. Presto

José Maria Blumenschein, Violine
Junichiro Murakami, Viola
WDR Sinfonieochester
Jukka-Pekka Saraste, Leitung

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○ Werkeinführung:
Eine »Sinfonia concertante« verschmilzt sinfonische und konzertante Elemente zu einer ganz eigenen Einheit. Es gibt aus Mozarts Feder mehrere Kompositionen dieser Art, davon einige unvollendet (z.B. die »Sinfonia concertante« KV 320e für Violine, Viola und Violoncello). Die im Sommer 1779 nach seiner Rückkehr aus Paris komponierte »Sinfonia concertante« KV 364 für Violine und Viola ist sicherlich das bekannteste, beliebteste und herausragendste Werken dieser besonderen Gattung. Mozart erreichte hier einen bis dato unbekannten Grad an menschlicher und künstlerischer Reife, der die Unbefangenheit früherer Divertimenti oder Serenaden weit hinter sich lässt. Gewachsene Erfahrungen mit dem konzertanten Stil, wie er in Mannheim und Paris gerade in Mode war, und auch der Zugewinn im Umgang mit der Streichertechnik flossen in die »Sinfonia concertante« Es-Dur ein.

Die »Sinfonia concertante« startet monumental und nimmt sich viel Zeit, um die Themen und Motive vorzustellen. Dadurch erfolgt der Einstieg der beiden Solist*innen in hoher Lage fast unbemerkt. Ihr anfänglich zögerlich umkreisendes Spiel steigert sich im Verlauf des Satzes zu hoher Intensität. Leidenschaftliche Einwürfe des Orchesters bleiben dem musikalischen Gedankenaustausch von Viola und Violine untergeordnet, der in einer emotionalen Kadenz gipfelt. Das Andante ist von tragischer Empfindsamkeit durchzogen. Wie in der gesamten »Sinfonia concertante«, so treten auch hier beide Streichinstrumente in einen intensiven Dialog: z. B. imitiert das eine Instrument die Phrasen des anderen oder es beantwortet zugeworfene Motive durch Wiederholen oder gesteigertes Aufgreifen. Auch im Finale werfen sich Violine und Viola noch einmal schnell und kraftvoll ihre »Bälle« zu, so dass die Schwermut des vorhergehenden Satzes schnell vergessen ist.

Mozart wandte in seiner »Sinfonia concertante« Es-Dur übrigens einen Kunstgriff an: Die Seiten der Viola müssen vor Beginn des Konzerts um einen Halbton nach oben gestimmt werden; dadurch klingt das Instrument insgesamt heller und brillanter.

(Text: Tilla Clüsserath)

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