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Rainer Maria Rilke „Der Schutzengel" (1899) I

Rezitation: Gudrun Landgrebe
von der CD „Wenn Engel die Erde berühren“
erschienen im Herder Verlag
ISBN 978-3-451-31620-3

Vergleichsrezitation: Fritz Stavenhagen
Link: http://youtu.be/Z0DAoE4zqKA
Text:

Du bist der Vogel, dessen Flügel kamen,
wenn ich erwachte in der Nacht und rief.
Nur mit den Armen rief ich, denn dein Namen
ist wie ein Abgrund, tausend Nächte tief.
Du bist der Schatten, drin ich still entschlief,
und jeden Traum ersinnt in mir dein Samen, -
du bist das Bild, ich aber bin der Rahmen,
der dich ergänzt in glänzendem Relief.

Wie nenn ich dich? Sieh, meine Lippen lahmen.
Du bist der Anfang, der sich groß ergießt,
ich bin das langsame und bange Amen,
das deine Schönheit scheu beschließt.

Du hast mich oft aus dunklem Ruhn gerissen,
wenn mir das Schlafen wie ein Grab erschien
und wie Verlorengehen und Entfliehn, -
da hobst du mich aus Herzensfinsternissen
und wolltest mich auf allen Türmen hissen
wie Scharlachfahnen und wie Draperien.

Du: der von Wundern redet wie vom Wissen
und von den Menschen wie von Melodien
und von den Rosen: von Ereignissen,
die flammend sich in deinem Blick vollziehn, -
du Seliger, wann nennst du einmal Ihn,
aus dessen siebentem und letztem Tage
noch immer Glanz auf deinem Flügelschlage
verloren liegt...
Befiehlst du, dass ich frage?

24.7.1899
Bilder: Collage von Engelbildern

Видео Rainer Maria Rilke „Der Schutzengel" (1899) I канала Lyrik für Puristen
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30 декабря 2014 г. 16:47:31
00:02:09
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