RAINER MARIA RILKE - BUDDHA

Dichtung von Rainer Maria Rilke 1905 /
Rezitation: Romanus Fuhrmann (Foto) /
Anmerkung: Güte ist, wie alle so genannten Tugenden, nicht etwas Vorhandenes, blind Wirkendes, sondern angewandtes eigenes Erleben auf fremde Dürftigkeit. (R.M.Rilke)

Als ob er horchte. Stille: eine Ferne...
Wir halten ein und hören sie nicht mehr.
Und er ist Stern. Und andre große Sterne,
die wir nicht sehen, stehen um ihn her.

O er ist alles. Wirklich, warten wir,
dass er uns sähe? Sollte er bedürfen?
Und wenn wir hier uns vor ihm niederwürfen,
er bliebe tief und träge wie ein Tier.

Dann das, was uns zu seinen Füßen reißt,
das kreist in ihm seit Millionen Jahren.
Er, der vergisst, was wir erfahren,
und der erfährt, was uns verweist.

Siehe auch hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Rainer_Maria_Rilke
https://www.rainermariarilke.de/
https://www.suhrkamp.de/person/rainer-maria-rilke-p-3996
https://de.wikipedia.org/wiki/Romanus_Fuhrmann

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