Hamburg: Die Oma- und Opa-Feuerwehr | Die Nordreportage | NDR Doku
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Manchmal klingelt schon morgens um sieben das Notfalltelefon in der Einsatzzentrale von Jung & Alt. Ein Kind hat sich den Magen verdorben. Die Mutter hat eine wichtige Besprechung, der Vater sitzt im Homeoffice. Jetzt schlägt die Stunde der "Oma- und Opa-Feuerwehr". Etwa 100 Opas und Omas sind ehrenamtlich für junge und alte Menschen im Einsatz.
Walter Wilke ist einer von ihnen. Er hat zwei Söhne, aber keine Enkelkinder, und der Kontakt mit Kindern bringt Schwung ins Leben, sagt er. Eben hat er noch gemütlich gefrühstückt, überlegt, ob er zum Skat mit alten Arbeitskollegen gehen soll. Doch dann klingelt das Telefon, Jung & Alt fragt an, ob er für einen spontanen Einsatz bereit wäre. Er kann auch Nein sagen. Schließlich ist er im Ruhestand und der Einsatz freiwillig. Aber meist stellt er sich blitzschnell um. Heute also kein Grand mit vier Buben beim Skat. Jetzt gilt es, sich ein Spiel, eine Geschichte, einen Ausflug für das Kind auszudenken. Jedes Mal eine neue Herausforderung, auch wenn er bei einigen Familien schon lange im Einsatz ist.
Für Henrik ist "Opa" Wilke der "coole" Opa. Die leiblichen Großeltern wohnen weit weg. Also holt "Opa" Wilke an diesem Tag Henrik von der Kita ab, macht ihm Pfannkuchen, spielt mit ihm und bringt ihn sogar ins Bett, inklusive Zähneputzen und Vorlesen, bis die Mutter nach Hause kommt und der Arbeitstag des Vaters im Homeoffice zu Ende ist.
Auch bei Familie S. ist es an diesem Tag zeitlich eng. Das Dach muss repariert werden. Der Vater muss zum Baumarkt, die Mutter ins Büro. Henry ist zehn Jahre alt und ziemlich aufgeweckt. Dass er still in seinem Kinderzimmer spielt, daran ist nicht zu denken. Also rückt Heide Breuninger an. Der 79-Jährigen hört man an, dass sie ursprünglich aus Süddeutschland stammt. Doch geschwärmt haben sie und ihr Mann immer vom Norden, von Hamburg.
Ihr Mann war im Wehrdienst Funker bei der Bundesmarine. Damals wurde seine Leidenschaft für Schiffe und die See geweckt. Nach dem Renteneintritt sollte es in ihre Traumstadt Hamburg gehen. Doch dann starb Heide Breuningers Mann. Plötzlich stand sie allein da. Sie stieß auf Jung & Alt und erkundet jetzt gemeinsam mit den Kindern die Stadt. Mal gehen sie ins Museum, mal in den Hafen oder zum Willkomm Höft. Hinterher trinken sie eine Schokolade und Henry schwärmt von dem Tag mit der tollen Oma.
Es muss aber nicht immer ein Notfall sein: "Bei uns können auch Mütter und Väter anrufen, die einfach nur fix und fertig sind und mal wieder gemeinsam ausgehen oder ins Kino wollen", sagt Beate Schmidt in der Telefonzentrale von Jung & Alt. Und nicht nur den Eltern ist geholfen. Auch die ehrenamtlichen Omas und Opas merken, dass sie noch gebraucht werden und ihre Hilfe sehr willkommen ist. Und wem ein ganzer Tag mit einem Kind zu viel ist, kann auch noch als Vorlese-Oma oder -Opa loslegen. Die Erzieher*innen in der Kita freuen sich, wenn ein Opa vorliest oder ein Märchen erzählt und sie mal zwei Stunden Luft haben, um sich um einzelne Kinder besser kümmern zu können. Die "Oma- und Opa-Feuerwehr": ein Stück Solidarität und Nachbarschaftshilfe in der Großstadt.
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Manchmal klingelt schon morgens um sieben das Notfalltelefon in der Einsatzzentrale von Jung & Alt. Ein Kind hat sich den Magen verdorben. Die Mutter hat eine wichtige Besprechung, der Vater sitzt im Homeoffice. Jetzt schlägt die Stunde der "Oma- und Opa-Feuerwehr". Etwa 100 Opas und Omas sind ehrenamtlich für junge und alte Menschen im Einsatz.
Walter Wilke ist einer von ihnen. Er hat zwei Söhne, aber keine Enkelkinder, und der Kontakt mit Kindern bringt Schwung ins Leben, sagt er. Eben hat er noch gemütlich gefrühstückt, überlegt, ob er zum Skat mit alten Arbeitskollegen gehen soll. Doch dann klingelt das Telefon, Jung & Alt fragt an, ob er für einen spontanen Einsatz bereit wäre. Er kann auch Nein sagen. Schließlich ist er im Ruhestand und der Einsatz freiwillig. Aber meist stellt er sich blitzschnell um. Heute also kein Grand mit vier Buben beim Skat. Jetzt gilt es, sich ein Spiel, eine Geschichte, einen Ausflug für das Kind auszudenken. Jedes Mal eine neue Herausforderung, auch wenn er bei einigen Familien schon lange im Einsatz ist.
Für Henrik ist "Opa" Wilke der "coole" Opa. Die leiblichen Großeltern wohnen weit weg. Also holt "Opa" Wilke an diesem Tag Henrik von der Kita ab, macht ihm Pfannkuchen, spielt mit ihm und bringt ihn sogar ins Bett, inklusive Zähneputzen und Vorlesen, bis die Mutter nach Hause kommt und der Arbeitstag des Vaters im Homeoffice zu Ende ist.
Auch bei Familie S. ist es an diesem Tag zeitlich eng. Das Dach muss repariert werden. Der Vater muss zum Baumarkt, die Mutter ins Büro. Henry ist zehn Jahre alt und ziemlich aufgeweckt. Dass er still in seinem Kinderzimmer spielt, daran ist nicht zu denken. Also rückt Heide Breuninger an. Der 79-Jährigen hört man an, dass sie ursprünglich aus Süddeutschland stammt. Doch geschwärmt haben sie und ihr Mann immer vom Norden, von Hamburg.
Ihr Mann war im Wehrdienst Funker bei der Bundesmarine. Damals wurde seine Leidenschaft für Schiffe und die See geweckt. Nach dem Renteneintritt sollte es in ihre Traumstadt Hamburg gehen. Doch dann starb Heide Breuningers Mann. Plötzlich stand sie allein da. Sie stieß auf Jung & Alt und erkundet jetzt gemeinsam mit den Kindern die Stadt. Mal gehen sie ins Museum, mal in den Hafen oder zum Willkomm Höft. Hinterher trinken sie eine Schokolade und Henry schwärmt von dem Tag mit der tollen Oma.
Es muss aber nicht immer ein Notfall sein: "Bei uns können auch Mütter und Väter anrufen, die einfach nur fix und fertig sind und mal wieder gemeinsam ausgehen oder ins Kino wollen", sagt Beate Schmidt in der Telefonzentrale von Jung & Alt. Und nicht nur den Eltern ist geholfen. Auch die ehrenamtlichen Omas und Opas merken, dass sie noch gebraucht werden und ihre Hilfe sehr willkommen ist. Und wem ein ganzer Tag mit einem Kind zu viel ist, kann auch noch als Vorlese-Oma oder -Opa loslegen. Die Erzieher*innen in der Kita freuen sich, wenn ein Opa vorliest oder ein Märchen erzählt und sie mal zwei Stunden Luft haben, um sich um einzelne Kinder besser kümmern zu können. Die "Oma- und Opa-Feuerwehr": ein Stück Solidarität und Nachbarschaftshilfe in der Großstadt.
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