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Frau Holle
Miameide – steht auf der Heide –
Hat ein grün’s Röcklein an.
Sitzen drei schöne Jungfern daran.
Die eine schaut nach vorne,
die andre in den Wind.
Das Weibsbild an dem Borne
hat viele, viele Kind.
Vor ganz undenklich langer Zeit, da gab es noch gar kein Christkindchen, sondern nur eine Frau Holle, die wohnte nicht weit von uns auf der höchsten Spitze der Odenwaldberge, auf der kalten, windigen Böllsteinerhöhe. Die schönen Odenwaldberge waren damals noch nicht wie jetzt, fast bis hinauf mit fruchtbaren Feldern und schönen Wiesen bedeckt, sondern dunkle Wälder zogen sich fast bis zu ihrem Fuße hinab, in denen Hirsche und Rehe herumsprangen und wo eine Menge von Köhlern wohnten, die ganze Gebirge von Kohlen brannten und diese dann hinunter in die Täler zum Verkaufe brachten. Zwischen den Tannen - und Buchenbäumen aber wuchs noch ein kleiner Wald von Ginster, so dass es im Frühjahr, wenn sie blühten, aussah, als sei der ganze Odenwald mit Gold bestreut. Von diesen gelben Blüten naschten Millionen Bienchen den süßen Blumenstaub und waren sie abgeblüht, dann kamen die Besenbinder, schnitten die Reiser ab und banden Besen davon. Für die Bienchen aber blühten nun ganze Felder von Heidekraut, und schien der Odenwald zuvor gelb, so war er jetzt fast rot. Wenn dann auch die Heide all' ihre Süßigkeit hergegeben und zu verblühen begann, so flogen die Bienchen hinunter in die Täler und brachten ihren Honigseim den Bäckern, die köstliche braune Lebkuchen davon machten. - So schön war es damals im Odenwald und ist es zum Teil noch, wenn es auch nicht alle Leute wissen und sehen.
Wenn aber der Frühling kam, dann stieg Frau Holle herauf auf die Erde, zog ein langes, grünes Kleid an, setzte einen Kranz von Kornblumen und Ähren auf und fuhr in einem goldnen Wagen, den zwei schneeweiße Kühe zogen, über das ganze weite Land, das sie von ihrer Höhe aus übersehen konnte. Wo sie vorüber kam, streute sie Samenkörner aller Art aus und gleich darauf prangte die Erde in den verschiedenartigsten Farben. Hier breitete eine grüne Wiese ihren Blumenteppich aus, dort wogte ein reifendes Kornfeld, daneben lag wie ein blaues Tuch ein Acker mit blühendem Flachse ausgespannt, und gelbe Rapsfelder durchschnitten gleich langen Bändern die Flur nach allen Richtungen. Das Alles ließ die gute Frau Holle wachsen, aber nur auf den Feldern der fleißigen Menschen, auf denen der Faulen machte sie Disteln und Unkraut emporschießen.
Die Frau Holle war eine überaus fleißige und reinliche Frau und hasste nichts so sehr, als den Schmutz und die Faulheit. So wie sie im Sommer die faulen Landwirte strafte, machte sie es im Winter mit den schmutzigen und faulen Frauen und Mädchen. Darum kam sie des Abends in die großen Stuben, wo die Mütter und Töchter zusammen saßen und spannen, strickten und nähten. Sie setzte sich zu ihnen, arbeitete mit ihnen und gab genau Acht, wer seine Sache gut machte. Wenn ein Kind ein schönes, reines Strick- und Nähzeug hatte, fand es am anderen Morgen in seinem Körbchen eine hübsche, neue Puppe, oder ein Bilderbuch, oder einen großen, braunen Herlebkuchen. - Den Strümpfen aber, die überall Jahresringe von Schmutz zeigten und den Hemden und Schnupftüchern, die genäht waren, als ob sie von Sackleinen wären, denen war die Frau Holle todfeind.
Da kam sie in der Nacht, fiel mit langen, feinen Scheren über die schlechte Arbeit her und zerschnitt sie in tausend kleine Stückchen, und wo ein unordentlicher Spinnrocken stand, den zerrupfte und zerzupfte sie so gründlich, dass auf der Welt nichts mehr damit anzufangen war. Kamen dann am andern Morgen die unordentlichen Mädchen und Kinder an ihre Arbeit, so fanden sie die Bescherung, aber keine Puppe, kein Bilderbuch, sondern nur schmutzige Fädchen und Läppchen, und die Schande und den Spott obendrein.
Видео Frau Holle канала Theudebrand
Hat ein grün’s Röcklein an.
Sitzen drei schöne Jungfern daran.
Die eine schaut nach vorne,
die andre in den Wind.
Das Weibsbild an dem Borne
hat viele, viele Kind.
Vor ganz undenklich langer Zeit, da gab es noch gar kein Christkindchen, sondern nur eine Frau Holle, die wohnte nicht weit von uns auf der höchsten Spitze der Odenwaldberge, auf der kalten, windigen Böllsteinerhöhe. Die schönen Odenwaldberge waren damals noch nicht wie jetzt, fast bis hinauf mit fruchtbaren Feldern und schönen Wiesen bedeckt, sondern dunkle Wälder zogen sich fast bis zu ihrem Fuße hinab, in denen Hirsche und Rehe herumsprangen und wo eine Menge von Köhlern wohnten, die ganze Gebirge von Kohlen brannten und diese dann hinunter in die Täler zum Verkaufe brachten. Zwischen den Tannen - und Buchenbäumen aber wuchs noch ein kleiner Wald von Ginster, so dass es im Frühjahr, wenn sie blühten, aussah, als sei der ganze Odenwald mit Gold bestreut. Von diesen gelben Blüten naschten Millionen Bienchen den süßen Blumenstaub und waren sie abgeblüht, dann kamen die Besenbinder, schnitten die Reiser ab und banden Besen davon. Für die Bienchen aber blühten nun ganze Felder von Heidekraut, und schien der Odenwald zuvor gelb, so war er jetzt fast rot. Wenn dann auch die Heide all' ihre Süßigkeit hergegeben und zu verblühen begann, so flogen die Bienchen hinunter in die Täler und brachten ihren Honigseim den Bäckern, die köstliche braune Lebkuchen davon machten. - So schön war es damals im Odenwald und ist es zum Teil noch, wenn es auch nicht alle Leute wissen und sehen.
Wenn aber der Frühling kam, dann stieg Frau Holle herauf auf die Erde, zog ein langes, grünes Kleid an, setzte einen Kranz von Kornblumen und Ähren auf und fuhr in einem goldnen Wagen, den zwei schneeweiße Kühe zogen, über das ganze weite Land, das sie von ihrer Höhe aus übersehen konnte. Wo sie vorüber kam, streute sie Samenkörner aller Art aus und gleich darauf prangte die Erde in den verschiedenartigsten Farben. Hier breitete eine grüne Wiese ihren Blumenteppich aus, dort wogte ein reifendes Kornfeld, daneben lag wie ein blaues Tuch ein Acker mit blühendem Flachse ausgespannt, und gelbe Rapsfelder durchschnitten gleich langen Bändern die Flur nach allen Richtungen. Das Alles ließ die gute Frau Holle wachsen, aber nur auf den Feldern der fleißigen Menschen, auf denen der Faulen machte sie Disteln und Unkraut emporschießen.
Die Frau Holle war eine überaus fleißige und reinliche Frau und hasste nichts so sehr, als den Schmutz und die Faulheit. So wie sie im Sommer die faulen Landwirte strafte, machte sie es im Winter mit den schmutzigen und faulen Frauen und Mädchen. Darum kam sie des Abends in die großen Stuben, wo die Mütter und Töchter zusammen saßen und spannen, strickten und nähten. Sie setzte sich zu ihnen, arbeitete mit ihnen und gab genau Acht, wer seine Sache gut machte. Wenn ein Kind ein schönes, reines Strick- und Nähzeug hatte, fand es am anderen Morgen in seinem Körbchen eine hübsche, neue Puppe, oder ein Bilderbuch, oder einen großen, braunen Herlebkuchen. - Den Strümpfen aber, die überall Jahresringe von Schmutz zeigten und den Hemden und Schnupftüchern, die genäht waren, als ob sie von Sackleinen wären, denen war die Frau Holle todfeind.
Da kam sie in der Nacht, fiel mit langen, feinen Scheren über die schlechte Arbeit her und zerschnitt sie in tausend kleine Stückchen, und wo ein unordentlicher Spinnrocken stand, den zerrupfte und zerzupfte sie so gründlich, dass auf der Welt nichts mehr damit anzufangen war. Kamen dann am andern Morgen die unordentlichen Mädchen und Kinder an ihre Arbeit, so fanden sie die Bescherung, aber keine Puppe, kein Bilderbuch, sondern nur schmutzige Fädchen und Läppchen, und die Schande und den Spott obendrein.
Видео Frau Holle канала Theudebrand
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28 ноября 2016 г. 5:44:07
00:01:43
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