Osterspaziergang von Johann Wolfgang von Goethe an der Mulde bei Wolkenburg
Liebe Freunde des Hörkanals,
ich weiß, dieses Video hat ein paar kleine Macken, schon weil ich den Text nicht so ganz fein auswendig gelernt hatte, auch weil einige störende Geräusche zu hören sind. Wir haben jedoch im März ein wirklich gutes, neues Mikrofon ausgetestet und waren von dem Ergebnis so angetan, dass wir beschlossen haben, das Ganze nicht zu wiederholen, weil es doch sehr schön gelungen ist.
Euch allen wünschen wir frohe Ostern!
Eva und Jürgen
Johann Wolfgang von Goethe
Osterspaziergang aus Faust, Der Tragödie erster Teil
Faust.
Vom Eise befreyt sind Strom und Bäche,
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick,
Im Thale grünet Hoffnungs-Glück;
Der alte Winter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück.
Von dorther sendet er, fliehend, nur
Ohnmächtige Schauer körnigen Eises
In Streifen über die grünende Flur;
Aber die Sonne duldet kein Weißes,
Ueberall regt sich Bildung und Streben,
Alles will sie mit Farben beleben;
Doch an Blumen fehlts im Revier,
Sie nimmt geputzte Menschen dafür.
Kehre dich um, von diesen Höhen
Nach der Stadt zurück zu sehen.
Aus dem hohlen finstern Thor
Dringt ein buntes Gewimmel hervor.
Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feyern die Auferstehung des Herrn,
Denn sie sind selber auferstanden,
Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
Aus Handwerks- und Gewerbes Banden,
Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
Aus der Straßen quetschender Enge,
Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
Sind sie alle ans Licht gebracht.
Sieh nur sieh! wie behend sich die Menge
Durch die Gärten und Felder zerschlägt,
Wie der Fluß, in Breit’ und Länge,
So manchen lustigen Nachen bewegt,
Und, bis zum Sinken überladen
Entfernt sich dieser letzte Kahn.
Selbst von des Berges fernen Pfaden
Blinken uns farbige Kleider an.
Ich höre schon des Dorfs Getümmel,
Hier ist des Volkes wahrer Himmel,
Zufrieden jauchzet groß und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s seyn.
Textquelle: https://de.wikisource.org/wiki/Osterspaziergang
Bild Osterei: BellaDonna auf Pixabay
Jingle: Christiane Vieweg
Musik: Morning Mandolin von Chris Haugen aus der YouTube Audiomediathek
Foto und Video: Jürgen Kühn
Sprecherin: Eva K. Kühn
Видео Osterspaziergang von Johann Wolfgang von Goethe an der Mulde bei Wolkenburg канала Eva K. - Der Hörkanal
ich weiß, dieses Video hat ein paar kleine Macken, schon weil ich den Text nicht so ganz fein auswendig gelernt hatte, auch weil einige störende Geräusche zu hören sind. Wir haben jedoch im März ein wirklich gutes, neues Mikrofon ausgetestet und waren von dem Ergebnis so angetan, dass wir beschlossen haben, das Ganze nicht zu wiederholen, weil es doch sehr schön gelungen ist.
Euch allen wünschen wir frohe Ostern!
Eva und Jürgen
Johann Wolfgang von Goethe
Osterspaziergang aus Faust, Der Tragödie erster Teil
Faust.
Vom Eise befreyt sind Strom und Bäche,
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick,
Im Thale grünet Hoffnungs-Glück;
Der alte Winter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück.
Von dorther sendet er, fliehend, nur
Ohnmächtige Schauer körnigen Eises
In Streifen über die grünende Flur;
Aber die Sonne duldet kein Weißes,
Ueberall regt sich Bildung und Streben,
Alles will sie mit Farben beleben;
Doch an Blumen fehlts im Revier,
Sie nimmt geputzte Menschen dafür.
Kehre dich um, von diesen Höhen
Nach der Stadt zurück zu sehen.
Aus dem hohlen finstern Thor
Dringt ein buntes Gewimmel hervor.
Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feyern die Auferstehung des Herrn,
Denn sie sind selber auferstanden,
Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
Aus Handwerks- und Gewerbes Banden,
Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
Aus der Straßen quetschender Enge,
Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
Sind sie alle ans Licht gebracht.
Sieh nur sieh! wie behend sich die Menge
Durch die Gärten und Felder zerschlägt,
Wie der Fluß, in Breit’ und Länge,
So manchen lustigen Nachen bewegt,
Und, bis zum Sinken überladen
Entfernt sich dieser letzte Kahn.
Selbst von des Berges fernen Pfaden
Blinken uns farbige Kleider an.
Ich höre schon des Dorfs Getümmel,
Hier ist des Volkes wahrer Himmel,
Zufrieden jauchzet groß und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s seyn.
Textquelle: https://de.wikisource.org/wiki/Osterspaziergang
Bild Osterei: BellaDonna auf Pixabay
Jingle: Christiane Vieweg
Musik: Morning Mandolin von Chris Haugen aus der YouTube Audiomediathek
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