Die Lünerseebahn Brand (47-ATW - Steurer) am 24.06.2018

Das Brandnertal gehört heute zu den wichtigsten Touristenregionen des österreichischen Bundeslandes Vorarlberg und ist im Sommer wie im Winter ein beliebtes Urlaubsziel für Bergsteiger und Wintersportler. es erstreckt sich von der Stadt Bludenz bis hin zum Lünersee, der inmitten des Rätikons und damit nicht weit von der Grenze zum schweizer Kanton Graubünden liegt. Der etwa 112 Hektar große Bergsee läd nicht nur zu schönen Spaziergängen ein, sondern ist zudem ein von Anglern gern besuchter Ort.

Im Jahre 1870 wurde auf der Nordseite des Sees die Douglashütte mit Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit errichtet. Nachdem diese in den 50er Jahren beim ersten Vollstau des Sees überflutet wurde, musste sie Ende der 50er Jahre an verschobener Stelle neu errichtet werden. In diesem Zusammenhang entstand 1956 zur besseren Belieferung des Hauses mit Waren eine Materialseilbahn, die auf einer Streckenlänge von 892 Metern verlief und von der Firma Ludwig Steurer errichtet wurde. Ihren Ausgangspunkt hatte die als Pendelbahn ausgeführte Anlage auf einer Höhe von 1568 Metern, die Bergstation wurde auf einer Höhe von 1983 Metern erbaut. Die zwei großen Fachwerkstützen wurden so konstruiert, dass später ein zweites Tragseil hätte installiert werden können, diese Möglichkeit wurde jedoch nie genutzt.

Es erfolgte 1958 lediglich der Umbau zu einer Personenseilbahn. Von jetzt an konnten Besucher des Lünersees in nur etwa zweieinhalb Minuten in einer halboffenen Kabine den Hang hinauffahren. Die Kabine bot zunächst 30 Personen Platz, später wurde sie verbreitert, so dass die Kapazität pro Fahrt auf 50 Personen gesteigert werden konnte. Im Laufe der Jahre erfolgten weitere Umbauten. 1993 erhielt die Lünerseebahn eine neue, jetzt komplett geschlossene Kabine, in der 47 Personen Platz finden. Zwei Jahre später erhielt die Bahn ein neues Zugseil, 1997 erfolgte schließlich die Erneuerung des Tragseils. Im Jahr 2004 erfolgte eine technische Modernisierung durch die Firma Doppelmayr, bei dem die Anlage einen neuen Antrieb in der Bergstation erhielt. In den Jahren 2007 bis 2009 erfolgte noch die Modernisierung der Stationsgebäude sowie der Austausch des Laufwerks.

Dennoch sollten die zahlreichen Umbauten der letzten Jahre nicht all zu lange Bestand haben. Um den Jahreswechsel 2018/19 läuft die Konzession der Lünerseebahn aus, eine erneute Verlängerung gilt als sehr unwahrscheinlich. Zum einen möchte man keine größere Geldsumme mehr in die über 60 Jahre alte Bahn investieren, zum anderen kann sie dem Besucheransturm mit einer maximalen Förderleistung von 450 Personen pro Stunde gerade bei Schönwetter nicht mehr standhalten. In naher Zukunft wird sie daher wohl durch eine modernere und leistungsfähigere Anlage ersetzt werden. Neben einer neuen Pendelbahn wurde auch schon der Bau einer Dreiseilumlaufbahn diskutiert.

Видео Die Lünerseebahn Brand (47-ATW - Steurer) am 24.06.2018 канала D.H.M. am Seil