Wie Sanktionen gegen russische Superreiche und den FC Chelsea wirken | Markus Lanz vom 16. März 2022

Der FC Chelsea ist einer der aktuell erfolgreichsten englischen Fußballvereine. Doch in der jetzigen Situation in schwerer Not, denn der Besitzer des Top-Vereins Roman Abramowitsch wird durch seine Nähe als russischer Oligarch zu Putin unter Sanktionen gestellt. Wie die ZDF-Korrespondentin Diana Zimmermann berichtet, wirken die starken Sanktionen. Abramowitsch besitzt zwar seine Immobilien noch, doch darf er kein Geld mehr hineinstecken und seine Kreditkarten, wie auch Zahlungsflüsse in Großbritannien funktionieren nicht mehr.

Deshalb leidet der FC Chelsea, da dieser zum Eigentum Abramowitschs zählt. Dies bedeute keine Einnahmen aus Ticket- und Merchandisingverkäufen, während der Verein monatliche Kosten von 28 Millionen Pfund hat, wie der Fußball-Autor Dietrich Schulze-Marmeling erklärt. Hier sehe man, wie groß die Auswirkungen der Sanktionen gegen Putin und seine russischen Oligarchen wirken können. Vor allem die Verbindung zwischen Putin und seinen Eliten sei ein entscheidender Faktor. Im Falle Abramowitschs sei es vor allem die Firma „Sibneft“ gewesen, die dank der Nähe seines damaligen Geschäftspartners zum Kreml so erfolgreich werden konnte, dass Abramowitsch schlussendlich seine Anteile für 13 Milliarden Dollar verkaufen konnte. Hand in Hand ginge es mit den Eliten und Putin.

Dieser Ansatz sei auch der Grund, warum so viele reiche Russen in England sich niedergelassen hätten. Diana Zimmermann analysiert, wie vor allem London zum Epizentrum der russischen Immobilienkäufe wurde. Durch den Standpunkt London und die dortigen, spezialisierten Anwälte war es sehr einfach, sein Geld zur verschleiern und zu verstecken. Für Putin war es ein noch größerer Pluspunkt, da die sympathischen Russen für ihn in London ein friedliches und freundliches Auftreten symbolisieren konnten. Eine Win-Win-Situation für die Oligarchen, aber in jedem Falle für Putin.

Den gesamten Talk findet ihr hier: https://kurz.zdf.de/o2v/

Weitere Gäste in der Sendung:

Sebastian Kneißl, Fußballprofi
Der ehemalige Fußballspieler berichtet von seiner vergangenen Zeit beim FC Chelsea. Er spielte zur Zeit der Übernahme von Roman Abramowitwsch und erklärt, wie die Vereinskultur sich sowohl positiv, als auch negativ verändert habe.

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