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Die Erfindung Kreuzbergs - Ausstellungseröffnung 6. August 2021

Die Erfindung Kreuzbergs

Eine Ausstellung mit Werken von
Günter Anlauf, Atelier-Handpresse/Hugo Hoffmann, Jürgen
Beckelmann, Manfred Beelke, Berliner Handpresse, Uwe
Bremer, Ed Dickman, Druckwerkstatt des BBK, Burghild
Eichheim, Traudbert Erbe, Peter J. Fabich, Wolfgang Fehse,
Eberhard Franke, Günter Bruno Fuchs, Druckatelier Schwarz,
Druckerei Gerike, Handpresse Otto Göpfert, Karl Heinz
Grage, Günter Grass, Aldona Gustas, Karl-Heinz Herwig
(Caesar), Oskar Huth, Gerhard Kerfin, Lothar Klünner,
Hellmuth Kotschenreuther, Sigurd Kuschnerus, Rudi Lesser,
Roger Loewig, Rudolf Lorenzen, Artur Märchen, Mariannen-
presse, Christoph Meckel, Kurt Mühlenhaupt, Willi Mühlen-
haupt, Roland Neumann, Kurt Neuburger, Aras Ören, Karl
Oppermann, Oskar Pastior, Polyphem, Rainer Verlag, Peter
Sauernheimer, Johannes Schenk, Ali Schindehütte, Robert
Wolfgang Schnell, Wolfdietrich Schnurre, Friedrich
Schröder-Sonnenstern, Wolfgang Simon, V.O. Stomps, Hans
Sünderhauf, Taborpresse, Hartmut Topf, Uwe Topper,
Joachim Uhlmann, Nepomuk Ullmann, Natascha Ungeheuer,
Josi Vennekamp, Bernhard Verlage, Arno Waldschmidt,
Annemarie Weber, Helmut Weber von Wallau, Herbert
(Jimmy) Weitemeier, Peter-Paul Zahl, Hans-Joachim Zeidler,
Zy-Presse/Hannah (Heidrun) Thiede.

Die Ausstellung Die Erfindung Kreuzbergs ruft die Zeit der Bohème
in den 1960er und frühen 70er Jahren in Erinnerung. Damals ent-
stehen an der West-Berliner Peripherie Galerien, Handpressen,
Theater und Künstlerkneipen. Was später zum Mythos Kreuzberg
verklärt wird, nimmt hier seinen Anfang: Das widerständige
Selbstbewusstsein der Frontstadt-Berliner:innen bekommt
in Kreuzberg eine eigene Farbe, nicht nur in Abgrenzung von
Ost-Berlin, sondern auch von der „besseren Gesellschaft“ in
Charlottenburg, Wilmersdorf und Friedenau.
Die von Kriegsruinen geräumten innerstädtischen Brachen erwei-
sen sich als Nährboden für künstlerische Kreativität: In verlasse-
nen Fabriketagen entstehen Atelier- und Werkräume, auf einer
Brachfläche ein Kunstmarkt. Wer druckgrafisch arbeitet, profitiert
von den Überresten des einstigen Zentrums der grafischen In-
dustrie: ausrangierte Tiegel und Pressen, Blei- und Holzschriften
sind schnell zu bekommen. Holz für Druckstöcke lässt sich aus
Altmöbeln vom Trödel gewinnen.
Die „Kreuzberger Bohème“
Die Menschen, die der Kreuzberger Bohème zugerechnet werden,
sind in der Regel männlich - viele belastet von traumatischen
Kriegserlebnissen. Während sich die intellektuellen Kaffeehaus-
Bohèmiens früherer Jahre in Paris, Berlin und Wien an dem
Trauma ihrer bourgeoisen Herkunft abarbeiteten, fehlt den
Kreuzberger:innen diese Sentimentalität. Sie entstammen wenig
privilegierten Milieus, in denen sie ihre Lebenskunst entwickeln.
Künstlerisch setzten sie auf Realistisches, auf Reproduzierbarkeit
und begeben sich so in Opposition zur damals vorherrschenden
„Weltsprache Abstraktion“. Und sie organisieren ihre Angelegen-
heiten weitgehend selbst, unabhängig von Galerien und Kunst-
markt.
Die Ausstellung stellt sie vor: Die Künstler der Galerie zinke, die
Grafiker aus der Werkstatt Rixdorfer Drucke, die jungen Gründer
der Theater-Galerie Forum, den Kreis um Mühlenhaupts Trödel-
handlung, die Berliner Malerpoeten um Aldona Gustas, die Wirtin-
nen der Galeriekneipen Leierkasten und Kleine Weltlaterne und
deren Stammgäste sowie die Multitalente aus den Kreuzberger
Handpressen.
Über 400 Originale
Mit über 400 Originalen – Druckgrafik, Ölgemälden, Zeichnun-
gen und Aquarellen, die meisten aus Privatbesitz – vermittelt die
Ausstellung einen Überblick über das Kreuzberger Kunstschaf-
fen jener Zeit und das Milieu, in dem es gedieh. Zeitgenössische
Fotos bekannter Fotografen wie Axel Benzmann, Dietmar Bührer,
Chris Frey, Werner Kohn, Renate von Mangoldt, Will McBride und
Alf Trenk sowie eigens für die Ausstellung produzierte Filme mit
Original-Footage geben intime Einblicke in eine karge Welt voller
Witz, Einfallsreichtum und geistiger Getränke: das Kreuzberg
der 1960er Jahre eben.
Das Ambiente der legendären Galeriekneipe Leierkasten stand
Pate für die Ausstellungsgestaltung. Mit dem Studio 1, der
Kapelle des ehemaligen Krankenhauses Bethanien, nutzt die
Ausstellung einen „authentischen Ort“. Denn das Bethanien
wird dem Berliner Senat Anfang der 1970er Jahre als Künstler-
haus abgestritten. In dieser Zeit hat die Bohème ihren Zenit
bereits überschritten. Die Ausstellung schließt mit einem Blick
auf die nächste Generation, für die Ton Steine Scherben den
Soundtrack liefern.

Ein Film von Karl Ringena.

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17 августа 2021 г. 20:33:03
00:50:10
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