Rapperin Nashi44 über anti-asiatischen Rassismus & Asian Berlin Pussy Conscious Rap

“Aus der Pussy meiner Mutti”, das ist die Antwort auf eine Frage, die Nashi44 in ihrem Leben schon oft gestellt wurde: Wo kommst Du her? Die in Neukölln aufgewachsene Rapperin mit vietnamesischen Wurzeln hat sich früher immer der türkischen und arabischen Community zugehörig gefühlt. Von klein auf hatte Nashi44 Musikunterricht und fing schon früh an, ihre Probleme in kleine Texte und Songs zu verpacken, um einen Weg zu finden, sie zu verarbeiten.

Ihrer Leidenschaft zur Musik wollte Nashi44 mit einem Pop- und Jazzgesang Studium in Leipzig einen Push geben. Doch das Studium gab ihr nicht, was sich sie davon versprochen hatte.

Vor Ort musste sie außerdem mit Rassimuserfahrungen kämpfen und obwohl sie sich gegen viele andere in der Aufnahmeprüfung durchgesetzt hatte, beschloss sie schließlich das Studium abzubrechen - der Startschuss für Nashi44 ihr eigenes Ding zu machen.

Daraus entstanden ist ihr “Asian Berlin Pussy Conscious Rap”, den sie gemeinsam mit Spoke (Sound Engineer) aus einem kleinen Studio in Lichtenberg raushaut. Beide sind sich einig darüber, dass ein Umdenken in der Musikszene stattfinden muss. Intersexuelle Personen müssen in der Musikszene mehr Repräsentation erfahren und gestärkt werden. Das kann vor allem durch Orte und Netzwerke geschehen und in dem man sich mit Projekten und Ressourcen gegenseitig pusht.
“FLINTA* und BIPoC sind in der Musikbranche total unterrepräsentiert”, dem möchte Nashi entgegenwirken. Dabei geht es ihr nicht nur um die Künstler*innen vor der Kamera, sondern auch hinter der Bühne.

Mit ihren Raptexten möchte sie aufrütteln und auf anti-asiatischen Rassismus und Sexismus aufmerksam machen. Das Nashi44 dafür gerne “Auf die Fresse Wording” benutzt, hat seinen Grund: “Manchmal muss man Menschen vor den Kopf stoßen, damit sie verstehen, dass etwas nicht stimmt.”

Wir haben Nashi44 durch ihre Hood Lichtenberg begleitet und mit ihr über Rassismus Erfahrungen, Repräsentation und Sichtbarkeit von Interpersonen in der Musikszene gesprochen.
00:00 Intro
00:41 Nashi44 über ihre vietnamesischen Wurzeln, Familie und warum sie sich früher der türkischen und arabischen Community zugehörig
02:59 Warum Nashi44 ihr Pop und Jazzgesangs Studium in Leipzig abgebrochen und wie sie mit ihren Texten schwere Zeiten verarbeitet
04:45 Nashi44 darüber, wofür "Asian Berlin Pussy Conscious Rap" steht und weshalb ihre Texte sozialpolitisch sind
05:41 Weshalb Nashi44 nach Lichtenberg gezogen ist und warum sie und Spoke (Nashis Sound Engineer) zusammenarbeiten
06:19 Warum Unterrepräsentanz in der Musikbranche von FLINTA*, queeren Personen und BIPoCs nur mit Netzwerken entgegengewirkt werden kann
10:04 Nashi44 über das Geld verdienen mit Streaming und Musikförderungen
11:57 Warum anti-asiatischer Rassismus und Sexismus nicht erst seit Corona existent ist und welche Erfahrungen Nashi44 selbst schon damit erleben musste
14:20 Warum Nashis Mum das Lied "Aus der Pussy" supportet
Trackliste
00:00 Intro
00:38 Nashi44 - Suck On My Springroll
02:39 Nashi44 - Nails, Lashes, Bubble Tea
06:03 Nashi44 - Magic Clit
09:06 Nashi44 - Butterfly
11:39 Nashi44 - Virus in der DNA
14:20 Nashi44 - Aus der Pussy

Mit:
Nashi44
Spoke

Autorin
Negar Ghalamzan

Ton
Eric Köckeritz
Kamera
Ayşe Alacakaptan
Gabriel Rufatto
Schnitt
Louis Huwald
Produktionsleitung
Laura Obereisenbuchner
Produktionsmanagement ZDF
Christiane Alsfasser
Anna Schmid
Creative Producer
Melanie Schoepf
Redaktion Social Media
Isabelle Krämer
Ariam Hilbtay
Produzent
Bastian Asdonk
Redaktion ZDF
Daniel Konhäuser, Holger Faber, Nil Banu Varol
Formatentwicklung ZDF
Vanessa Olivier, Leonie Steinfeld
Redaktion Social Media ZDF
Laura Diaz, Muriel Spiegel

Redaktion Online ZDF
Katharina Klaas, Thurid Mohr, Heidi Spirk

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