Handwerke längst vergangener Zeiten - Folge 3 - Holz-Brunnen-Röhrenbohren um 1900
Handwerke längst vergangener Zeiten - Holz-Brunnen-Röhrenbohren um 1900
Jede dörfliche oder städtische Ansiedlung ist an das Vorhandensein von Trinkwasser und bei Gewerben auch an Brauchwasser gebunden. Neben der Wasserversorgung mußte die Bevölkerung sich ebenfalls um das häusliche und gewerbliche Abwasser sorgen. In der Bergstadt Freiberg wurde bereits im Mittelalter ein umfangreiches, gut funktionierendes, vorbildliches Wasserversorgungs- und Abwassersystem gebaut, daß aus Röschen, Kunstgräben, Röhrleitungen, Flöße und Anzüchte bestand bzw. besteht. m Mittelalter wurden die Wasserleitungen vorrangig aus hölzerne Röhren, die sogenannten Röhrleitungen, hergestellt, die in Häusern bzw. in Bergwerken eingesetzt waren. Die Röhrleitungen mußten im Jahr häufig auf Dichtheit überprüft und gewartet bzw. schadhafte Leitungen ausgewechselt werden. Die Röhrleitungen wurden von der Zunft der Röhrenbohrer hergestellt. Heute ist diese Handwerkskunst fast vollständig ausgestorben. Zur Röhrenherstellung verwendet man gerade gewachsene 2 - 4 m lange ca. 12 - 15 cm dicke Fichtenstämme. Der Stamm wird auf einem fahrbaren Bohrwagen, dem "Röhrenbohrerbock" gelegt, über Keile ausgerichtet und fest verspannt. ie Spitze des Bohrers, der sogenannte "Bohrlöffel", muß sich in der Mitte des Stammes befinden. Die Bohrer sind 1,80 bis 2,70 m lang. Durch Drehen des Bohrers und gleichzeitigen Vorschub des Bohrwagens wird etwa eine 'Löffellänge' in den Stamm gebohrt. Die Bohrtiefe ist von der Holzqualität und dem Bohrer abhängig.
Der Antrieb des Bohrers erfolgte früher durch ein Wasserrad über ein Getriebe des Röhrenbohrwerkes. Da das Wasserrad zur Zeit defekt ist, erfolgt der Antrieb über einen Elektromotor. Das Getriebe aus dem 19. Jahrhundert übernimmt auch heute noch die Kraftübertragung.
Ein herzliches Dankeschön an
Gottfried Pöhler aus Crandorf und
Gerd Pausch aus Breitenbrunn
"Handwerke längst vergangener Zeiten"
Ein Projekt der
Ortschronistengruppe
des Erzgebirgszweigvereins
Breitenbrunn/ Erzgebirge e.V.
© 2015/2016
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Jede dörfliche oder städtische Ansiedlung ist an das Vorhandensein von Trinkwasser und bei Gewerben auch an Brauchwasser gebunden. Neben der Wasserversorgung mußte die Bevölkerung sich ebenfalls um das häusliche und gewerbliche Abwasser sorgen. In der Bergstadt Freiberg wurde bereits im Mittelalter ein umfangreiches, gut funktionierendes, vorbildliches Wasserversorgungs- und Abwassersystem gebaut, daß aus Röschen, Kunstgräben, Röhrleitungen, Flöße und Anzüchte bestand bzw. besteht. m Mittelalter wurden die Wasserleitungen vorrangig aus hölzerne Röhren, die sogenannten Röhrleitungen, hergestellt, die in Häusern bzw. in Bergwerken eingesetzt waren. Die Röhrleitungen mußten im Jahr häufig auf Dichtheit überprüft und gewartet bzw. schadhafte Leitungen ausgewechselt werden. Die Röhrleitungen wurden von der Zunft der Röhrenbohrer hergestellt. Heute ist diese Handwerkskunst fast vollständig ausgestorben. Zur Röhrenherstellung verwendet man gerade gewachsene 2 - 4 m lange ca. 12 - 15 cm dicke Fichtenstämme. Der Stamm wird auf einem fahrbaren Bohrwagen, dem "Röhrenbohrerbock" gelegt, über Keile ausgerichtet und fest verspannt. ie Spitze des Bohrers, der sogenannte "Bohrlöffel", muß sich in der Mitte des Stammes befinden. Die Bohrer sind 1,80 bis 2,70 m lang. Durch Drehen des Bohrers und gleichzeitigen Vorschub des Bohrwagens wird etwa eine 'Löffellänge' in den Stamm gebohrt. Die Bohrtiefe ist von der Holzqualität und dem Bohrer abhängig.
Der Antrieb des Bohrers erfolgte früher durch ein Wasserrad über ein Getriebe des Röhrenbohrwerkes. Da das Wasserrad zur Zeit defekt ist, erfolgt der Antrieb über einen Elektromotor. Das Getriebe aus dem 19. Jahrhundert übernimmt auch heute noch die Kraftübertragung.
Ein herzliches Dankeschön an
Gottfried Pöhler aus Crandorf und
Gerd Pausch aus Breitenbrunn
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19 марта 2016 г. 0:57:30
00:09:55
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