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Summertime - Gershwin / Starzinger

Komposition: George Gershwin
Arrangement, Homerecording, Cello, Vocal : Anna Starzinger

Warum habe ich ausgerechnet diesen Song gewählt, im "Black History Month"?

Summertime.
Der meistgecoverte Song.
Ein Song mit bewegter Geschichte und aktueller Relevanz. Ein Song der eint, der spaltet, ein Song mit Ruhe und Kraft, ein Song der elterlichen Liebe, ein Song des Widerstands, ein Song der Hoffnung wünscht und Hoffnung schenkt.
Wie kommt es dazu?
George Gershwin, Sohn jüdisch-ukrainischer Immigranten (sein Vater stammte aus Odessa) komponierte den Eröffnungs-Song seiner Oper „Porgy & Bess“, - eine Oper, die auf George Gershwins ausdrücklichen Wunsch hin ausschließlich von Schwarzen Sänger*innen gesungen werden darf. (Einzelne Fragmente, konzertante Vorträge etc. ausgenommen).
Aufgrund musikalischer Parallelen kann man davon ausgehen, dass der Song „Summertime“ einerseits von dem afroamerikanischen Spiritual „Sometimes I Feel Like A Motherless Child“ sowie andererseits von einem ukrainische Wiegenlied Oi Khodyt Son Kolo Vikon (Ой ходить сон, коло вікон; Ein Traum geht am Fenster vorüber) welches Gershwin 1926 von Oleksander Koshetzs Ukrainischem National-Chor hörte, inspiriert wurde.
1935 erlebt George Gershwins Oper "Porgy and Bess" seine Uraufführung in New York. Ein historischer Moment, nicht nur musikalisch. (Elemente afroamerikanischer Musik wurden in diese Oper integriert.)
Erstmals in der Geschichte sind die Hauptrollen einer Oper ausschließlich mit afroamerikanischen Sänger*innen besetzt. Zu einer Zeit, als Schwarze Interpret*innen in den USA noch gar nicht auf die Opernbühne dürfen und das Publikum einer strengen Rassentrennung unterliegt.Als die Broadway-Produktion auf US-Tournee 1936 in Washington gastieren soll, weigern sich die Darsteller*innen, vor dem nach Hautfarben getrennten Publikum aufzutreten. Daher beendet das Theater die Trennung der Besucher*innen – und blieb für die Zukunft dabei und setzt somit nicht nur ein einmaliges Zeichen, sondern einen zukunftsweisenden Meilenstein auf dem Weg die Apartheid aufzuheben.
Selbstverständlich gilt all dies in Teilen der afroamerikanischen Kultur-Community als großer Fortschritt, dennoch regte sich bereits früh Kritik.

Kritik an der Darstellung von Schwarzen:
Während des Black-Power-Movement in den 1960er-Jahren nehmen die skeptischen Stimmen zu. Der Sozialkritiker Harold Cruse schreibt, Gershwins Oper sei "mit Sicherheit das widersprüchlichste Symbol, das jemals in der westlichen Welt geschaffen wurde."
Die Kritik wendet sich vor allem gegen die Darstellung der Schwarzen - geprägt von Armut, Spielsucht, Gewalt und Drogensucht. Damit bestärkt die Oper rassistische Denkmuster. Und sie stammt von weißen Autoren, die den Anschein von Authentizität erwecken, etwa indem sie den Figuren einen vermeintlich typischen schwarzen Akzent in den Mund legen. Ein klassischer Fall von kultureller Aneignung, würden manche heute sagen.

Die schwarze Sängerin Audra McDonald - preisgekrönte Darstellerin der Bess - hat Gershwin vor zehn Jahren in einem Interview verteidigt. "Er hatte die besten Absichten, als er die Oper geschrieben hat", so McDonald. "Er wollte in eine Gemeinschaft hineinschauen und deren Wünsche, Hoffnungen, Träume und Ängste zeigen."Auch ich unterstelle George Gershwin freundlich nur die besten Absichten.

Gershwin hat damals festgelegt, dass die Schwarzen Hauptrollen in Porgy and Bess nur von Schwarzen übernommen werden dürfen. Auch das wird mittlerweile heiß diskutiert und auch nicht immer eingehalten. Aufführen, ja, aber dabei kritisch einordnen: das ist wohl der beste Weg mit dem Stück umzugehen.
Am 15. März 1943 (Dänemark war zu diesem Zeitpunkt seit drei Jahren von der Deutschen Wehrmacht besetzt) kam die Oper erstmals in Europa auf die Bühne. Das Königlich Dänische Theater in Kopenhagen wurde durch ein starkes dänisches Polizeiaufgebot vor dem Zugriff der Gestapo geschützt, welche die Aufführungen aus rassistisch motivierten Gründen („jüdische - N-Wort - Oper mit Urwaldgeschrei“) unterbinden wollten.
Das Werk lief drei Wochen lang und der Song „Summertime“, welcher wie eine Art Leitmotiv in allen drei Akten der Oper zu finden ist, verbreitete sich rasch, wie ein Volkslied und entwickelte sich zu einem Lied des Widerstands.
Quellen:
https://www.ndr.de/kultur/musik/Ist-George-Gershwins-Porgy-and-Bess-kulturelle-Aneignung,porgy104.html
https://magazin.nzz.ch/nzz-am-sonntag/hintergrund/summertime-der-meistgecoverte-song-aller-zeiten-verspricht-ewigen-sommer-ld.1753337
https://www.spiegel.de/geschichte/george-gershwins-summertime-das-meistinterpretierte-lied-aller-zeiten-a-fcdfa20b-c449-415a-8938-3fb426b3c3e5

Видео Summertime - Gershwin / Starzinger канала Anna Starzinger
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13 февраля 2024 г. 0:00:22
00:03:15
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