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Bahnübergang "Overhagener Weg", Erwitte ++ seltene Gefahrenraumfreimeldung ++ Laser-BÜ

Als erstes Video in diesem neuen Jahr 2021 zeige ich euch einen interessanten Bahnübergang in Erwitte, einem kleinen Dorf südlich von Lippstadt in Nordrhein-Westfalen.

An diesem Bahnübergang gibt es noch Reste* einer frühen, ersten Form der automatischen Gefahrenraumfreimeldung. Der Gefahrenraum bei einem Bahnübergang befindet sich dort, wo die Gleise die Straße kreuzen. Dieser muss bei Bahnübergängen mit Vollschranken oder Vollschrankenabschluss besonders überwacht werden. In diesem Bereich dürfen sich vor Zugfahrten keine Verkehrsteilnehmer aufhalten. Die Gefahr, dass dabei Verkehrsteilnehmer zwischen den Schranken eingeschlossen werden, soll durch eine solche Gefahrraumfreimeldung gemindert werden.
Normalerweise kamen bis zum Einsatz moderner Radar-Scanner, den markanten weißen "Ü-Eiern", mittelbar immer nur Kameras zum Einsatz. Der zuständige Fahrdienstleiter prüft über seinen Monitor und seine Kamera den Bahnübergang und stellt fest, dass sich in diesem Gefahrenraum zwischen den Schranken kein Auto oder Fußgänger mehr befindet. Dann kann er das Hauptsignal auf Fahrt stellen und der Zug kann den Bahnübergang befahren. So wird es auch heute noch bei unzähligen Bahnübergängen in Deutschland mit Vollschranken gemacht.

Dieser Bahnübergang besitzt aber Halbschranken und keine Vollschranken oder einen Vollschrankenabschluss. Warum sollte hier der Gefahrenbereich also extra überwacht werden?

Der Bahnübergang am Overhagener Weg liegt direkt an einer sehr stark befahrenen Kreuzung. Das Problem hierbei ist der Rückstau auf die Gleise, der durch die Ampel verursacht wird. An diesem Bahnübergang gibt es nur zwei Halbschranken, ein Fahrdienstleiter guckt hier nicht mit seiner Kamera auf den Gefahrenbereich.
Es kann also sein, dass die Ampel vom Bahnübergang kommend rot zeigt und Autos dann aber auf den Schienen zum Stehen gekommen sind. Eine zugbeeinflusste Bahnübergangssicherungsanlage (BÜSTRA) in Verbindung mit einer Ampel wurde hier nicht benutzt, kam nicht in Betracht oder war nicht ausreichend - den genauen Grund für den Einsatz der folgenden Gefahrraumfreimeldeanlage ist mir nicht bekannt. Möglicherweise gab es an dieser Kreuzung damals bei der Inbetriebnahme des Bahnübergangs noch gar keine Ampel an der Straßenkreuzung.

Für diese Situation wurde von der Firma Siemens eine Form der Gefahrenraumfreimeldung entwickelt, die auf elektromagnetischer Strahlung basiert. Nachdem sich die Schranken geschlossen haben, werden elektromagnetische Strahlen von einem Sender über Reflektoren/Spiegel zu einem Empfänger abgegeben. Wenn die Strahlen vom Sender beim Empfänger ankommen, kann sich demzufolge kein Objekt im Gefahrraum befinden - der Gefahrraum ist frei. Steht noch ein Auto oder ein Lkw auf den Gleisen, erreichen die elektromagnetischen Wellen des Senders die Empfangseinheit nicht und der Bahnübergang darf nicht befahren werden. Beide Fälle erzeugen eine Meldung, die der Lokführer des ankommenden Zuges eindeutig zuordnen kann:

In direkter Nähe des Bahnübergangs sind hierbei zwei BÜ-Überwachungssignale angebracht. Erst bei erfolgreicher Freimeldung des Gefahrraums durch die Sender und Empfänger zeigt das Signal Bü 1 und der Lokführer darf den Bahnübergang befahren. Unterbricht etwas den Wellenstrahl, zeigt das Signal Bü 0 und der Lokführer muss vor dem Bahnübergang anhalten.

Die Gehäuse, die für die Sender, Reflektoren und Empfänger genutzt werden, sind die gleichen, die auch für die Siemens-Blinklichter in älteren Blinklichtanlagen genutzt werden. Das Innenleben mit Leuchtmittel, Linse und Anschlussleitungen wurde einfach durch die entsprechende Technik ersetzt.

Im Video zu sehen sind zwei Loks der WLE, einmal Lok 22, ein Eurorunner 20 von Siemens, sowie Lok 36, eine 1963 von Klöckner-Humboldt-Deutz gebaute DG 1000 BBM.
Lok 36 bekommt 2020 wohl noch eine weitere HU und wird der Westfälische Landes-Eisenbahn als Reservelok erhalten bleiben.

* = Ich weiß nicht, ob diese Art der Gefahrenraumfreimeldung an diesem Bahnübergang überhaupt noch genutzt wird oder ob es sich nur um übrig gebliebene Relikte handelt.
Möglicherweise wurde der Bahnübergang im Overhagener Weg mittlerweile aber auch mit in die Steuerung der Ampel an der Straßenkreuzung einbezogen.
Die Bahnstrecke gehört der WLE, die hier Güterverkehr zu Steinbrüchen, Zementwerken und der Warsteiner-Brauerei anbietet. An einer weiteren WLE-Strecke in Lippstadt gibt es ebenfalls noch einen Bahnübergang mit diesen kleinen Strahlensendern. Ob auch dort diese Anlage noch in Betrieb ist - ich weiß es nicht. In Braunschweig gab es an einer Anschlussbahn ebenfalls eine solche Einrichtung, dieser Bahnübergang wurde aber grundlegend erneuert und die kleinen Teile verschwanden.

Видео Bahnübergang "Overhagener Weg", Erwitte ++ seltene Gefahrenraumfreimeldung ++ Laser-BÜ канала VAHRoyal
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3 января 2021 г. 10:00:06
00:06:40
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