SYSTEMSPRENGER - Filmkritik und Interview mit Regisseurin Nora Fingscheidt

Systemsprenger sind Personen, die sich nicht in bestehende Einrichtungen integrieren lassen. Sie sprengen durch ihr Verhalten z.B. eine Gruppe im Erziehungsheim und werden immer wieder weiterverwiesen.
Die neunjährige Benni ist so eine Systemsprengerin: Offensichtlich durch frühkindliche Gewalterfahrungen ist sie extrem schnell wütend und dann gewalttätig anderen gegenüber und damit für alle eine Gefahr, auch für ihre Mutter, zu der Benni so gerne wieder ziehen würde. Aber die hat noch zwei weitere Kindern und ist mit Benni hoffnungslos überfordert.
Wenn Film sich in so eine schwierige Gefilde begibt, erzählt er meist von der märchenhaften Rettung durch einen besonderen Menschen. So einfach macht es Regisseurin Nora Fingscheid uns aber nicht. Zwar treffen wir in SYSTEMSPRENGER auch eine Vielzahl von geduldigen, sensiblen, liebenswürdigen und auch starken Sozialarbeitern, aber dennoch werden sie alle von Benni an ihre Grenzen gebracht.
Auf der Berlinale konnten wir mit der Regisseurin über ihre Arbeit sprechen.

Deutschland 2018 - 118 Minuten
Regie und Buch: Nora Fingscheidt
Darsteller: Helena Zengel, Albert Schuch, Gabriela Maria Schmeide, Matthias Brenner
Kinostart: 19. September 2019

Redaktion der Filmkritik: Chris Ostermann

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