Jüdin vs. Bischof: Wann ist Kritik an Israel antisemitisch? | DISKUTHEK
Dürfen Deutsche Israel kritisieren? Und wenn ja: Was ist legitime Kritik an der Politik des Staates Israel, was Antisemitismus? Unter anderem darüber diskutieren in der DISKUTHEK der ehemalige Bischof Hans-Jürgen Abromeit, der mit einer israelkritischen Rede für Aufsehen gesorgt hat, und die jüdische Sängerin Sandra Kreisler.
Dass Deutsche wegen des Holocausts im Nationalsozialismus ein besonderes Verhältnis zu Israel haben, steht außer Frage. Doch erwächst aus unserer Vergangenheit eine besondere Verantwortung, auf Missstände im Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern hinzuweisen? Oder sollten sich Deutsche mit Kritik am Staat Israel besonders zurückhalten? “Israel ist nicht besser als alle anderen Länder der Welt. Aber von Israel wird verlangt, besser zu sein, als alle anderen Länder der Welt. Und das ist im Kern antisemitisch”, meint Jüdin Kreisler. Sie macht einen Podcast zu Israel und Antisemitismus und verteidigt in der DISKUTHEK immer wieder die Politik Israels – auch das Vorgehen gegen Palästinenser. Nach ihrer Auffassung ist deutsche Kritik an Israel zu häufig verkappter Antisemitismus oder verschleierter Judenhass.
Theologe Abromeit wurde nach einer israelkritischen Rede, in der er unter anderem von einer “Über-Identifikation” mit dem Staat Israel gesprochen hatte, öffentlich als Antisemit bezeichnet. Sogar seine eigene Kirche distanzierte sich von ihm. Über das Verhältnis von Deutschland zu Israel sagt er in der DISKUTHEK: “Ich finde, wenn man einen Freund hat, dann ist das nur eine gute Freundschaft, wenn man sich bestimmte Dinge auch mal kritisch sagen kann.” Er fühlt seine Rede deshalb missverstanden und erzählt, dass Leute nach seinem Vortrag auf ihn zugekommen sind und gemeint hätten, dass er mit seiner Kritik zwar grundsätzlich Recht habe, das man das als Deutscher so aber nicht sagen dürfe. Er findet, dass Deutschland die Pflicht hat, Israel stärker in die Schranken zu weisen – und verteidigt in der Diskussion immer wieder die Haltung der Palästinenser.
In dieser DISKUTHEK-Folge geht es außerdem um die Frage, ob Deutschland verpflichtet ist, Israels Existenzrecht zu verteidigen und wie der zunehmende Antisemitismus unsere Gesellschaft verändert.
Unsere DISKUTHEK-Gäste:
Hans-Jürgen Abromeit ist evangelischer Theologe, gilt als konservativ und war bis September 2019 Bischof der Nordkirche. Außerdem ist er Vorsitzender des Jerusalemvereins.
Sandra Kreisler ist Sängerin, Schauspielerin und Podcasterin. Sie ist Jüdin und kritisiert immer wieder die nach ihrer Meinung übermäßige und unangebrachte Kritik an Israel.
Du hast Fragen zum Nahostkonflikt? Hier kannst du wichtige Eckpunkte des Konflikts nachlesen:
https://www.stern.de/9052662.html
https://www.lpb-bw.de/geschichte-palaestinas/
https://www.lpb-bw.de/geschichte-israels
Was denkst du über das Thema? Schreib’s unten in die Kommentare!
Hier findet ihr die Timecodes zu unseren Statements:
01:39 – Statement 1: Kritik an Israel ist oft verkappter Antisemitismus.
19:14 – Statement 2: Deutschland hat die Pflicht, Israels Existenzrecht zu verteidigen.
28:55 – Statement 3: Deutschland hat die Pflicht, Israel stärker in die Schranken zu weisen.
41:59– Statement 4: Der zunehmende Antisemitismus in Deutschland macht mir Angst.
Die DISKUTHEK gibt es jetzt auch als Podcast. Hier könnt ihr sie hören:
https://audionow.de/podcast/die-diskuthek---das-debattenformat-des-stern
https://open.spotify.com/show/4VyfNCQXbnYnKq0oSLysCa
https://podcasts.apple.com/de/podcast/die-diskuthek-das-debattenformat-des-stern/id1501722160
Moderation: Melanie Stein
Redaktionsleitung: Hendrik Holdmann
Redaktion: Svenja Napp, Melanie Stein
Redaktionelle Mitarbeit: Wyn Matthiesen
Kamera: Maximilian Arnhold, Jannis Borsdorf, Steven Montero, Edgars Noskovs
Schnitt und Grafiken: Edgars Noskovs
Grafisches Konzept: Vladislav Estrin, Edgars Noskovs
Regie: Hendrik Holdmann
Head of Video stern: Isa von Heyl
Projektleitung: Katharina Grevenhorst
Produktionsleitung, Aufnahmeleitung: Christoph von Gülich
Faktencheck: Michael Lehmann
#DISKUTHEK #stern #Israel
Видео Jüdin vs. Bischof: Wann ist Kritik an Israel antisemitisch? | DISKUTHEK канала stern
Dass Deutsche wegen des Holocausts im Nationalsozialismus ein besonderes Verhältnis zu Israel haben, steht außer Frage. Doch erwächst aus unserer Vergangenheit eine besondere Verantwortung, auf Missstände im Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern hinzuweisen? Oder sollten sich Deutsche mit Kritik am Staat Israel besonders zurückhalten? “Israel ist nicht besser als alle anderen Länder der Welt. Aber von Israel wird verlangt, besser zu sein, als alle anderen Länder der Welt. Und das ist im Kern antisemitisch”, meint Jüdin Kreisler. Sie macht einen Podcast zu Israel und Antisemitismus und verteidigt in der DISKUTHEK immer wieder die Politik Israels – auch das Vorgehen gegen Palästinenser. Nach ihrer Auffassung ist deutsche Kritik an Israel zu häufig verkappter Antisemitismus oder verschleierter Judenhass.
Theologe Abromeit wurde nach einer israelkritischen Rede, in der er unter anderem von einer “Über-Identifikation” mit dem Staat Israel gesprochen hatte, öffentlich als Antisemit bezeichnet. Sogar seine eigene Kirche distanzierte sich von ihm. Über das Verhältnis von Deutschland zu Israel sagt er in der DISKUTHEK: “Ich finde, wenn man einen Freund hat, dann ist das nur eine gute Freundschaft, wenn man sich bestimmte Dinge auch mal kritisch sagen kann.” Er fühlt seine Rede deshalb missverstanden und erzählt, dass Leute nach seinem Vortrag auf ihn zugekommen sind und gemeint hätten, dass er mit seiner Kritik zwar grundsätzlich Recht habe, das man das als Deutscher so aber nicht sagen dürfe. Er findet, dass Deutschland die Pflicht hat, Israel stärker in die Schranken zu weisen – und verteidigt in der Diskussion immer wieder die Haltung der Palästinenser.
In dieser DISKUTHEK-Folge geht es außerdem um die Frage, ob Deutschland verpflichtet ist, Israels Existenzrecht zu verteidigen und wie der zunehmende Antisemitismus unsere Gesellschaft verändert.
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Hans-Jürgen Abromeit ist evangelischer Theologe, gilt als konservativ und war bis September 2019 Bischof der Nordkirche. Außerdem ist er Vorsitzender des Jerusalemvereins.
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19:14 – Statement 2: Deutschland hat die Pflicht, Israels Existenzrecht zu verteidigen.
28:55 – Statement 3: Deutschland hat die Pflicht, Israel stärker in die Schranken zu weisen.
41:59– Statement 4: Der zunehmende Antisemitismus in Deutschland macht mir Angst.
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Redaktion: Svenja Napp, Melanie Stein
Redaktionelle Mitarbeit: Wyn Matthiesen
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Schnitt und Grafiken: Edgars Noskovs
Grafisches Konzept: Vladislav Estrin, Edgars Noskovs
Regie: Hendrik Holdmann
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Projektleitung: Katharina Grevenhorst
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