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Erste Hilfe für die Seele | WDR Doku

Olav sitzt im Lotussitz und meditiert. Er bereitet sich auf eine weitere Schicht beim Kriseninterventionsteam (KIT) vor. Wenn in den nächsten 24 Stunden das Telefon klingelt, muss er sofort an Orte fahren, an die niemand gerne freiwillig geht. Orte, an denen nur Minuten vorher schwerste Tragödien stattgefunden haben. Katastrophen, die mitunter so heftig sind, dass sie selbst Polizei, Feuerwehr und Notärzte an ihre Grenzen bringen. Die Mitarbeiter des KIT betreuen die Opfer, Zeugen und Hinterbliebenen dieser Katastrophen.

"Beim ersten Mal haben mir die Knie so sehr geschlackert, dass ich gar nicht richtig Auto fahren konnte" erinnert sich der 57-Jährige heute. Das war vor acht Jahren. Mittlerweile hat er ungezählte Einsätze hinter sich: verwaiste Kinder betreuen, sich um die Angehörigen von Unfallopfern kümmern. Er hat Sterbende in den Tod begleitet und Menschen geholfen, sich nach der größten Katastrophe ihres Lebens wieder besser zurechtzufinden. Manchmal dauern diese Einsätze ein paar Stunden, manchmal aber betreut das KIT Menschen auch noch Wochen nach der Katastrophe.

Begleitet wird er bei seinen Einsätzen von der jüngsten Kollegin im Team: Gesine. Die 26-Jährige wollte schon seit Jahren beim Kriseninterventionsteam mitarbeiten. Nun hat sie die nötigen Schulungen gemacht und das Mindestalter erreicht. Nach dem ersten Einsatz des Abends ist sie blass um die Nase. Doch auch ihr hilft der ältere Kollege, nimmt sich Zeit und spricht mit ihr im Einsatzwagen, solange, bis das gerade Erlebte nicht mehr ganz so auf ihr lastet - dann kommt auch schon der nächste Anruf.

Wie hilft man Menschen, die gerade einen Angehörigen verloren haben? Olav weiß, wie es ist, wenn in der Katastrophe niemand da ist. Das hat er als Kind am eigenen Leib erfahren. Und diese Erfahrung ist bis heute der Grund für sein ehrenamtliches Engagement.

Wie aber hält er selbst diese Situationen aus? Warum tut er sich das immer wieder an? Autor Frank Papenbroock geht diesen und anderen Fragen nach und begleitet Olav und seine Kollegin mehrere Monate lang bei ihren Einsätzen. Er erlebt, wie sie Todesnachrichten überbringen, Angehörige ins Leichenschauhaus begleiten oder einem Mann helfen, dessen Frau nach 65 Jahren Ehe plötzlich verstirbt.

Herausgekommen ist ein eindrucksvolles Portrait eines Mannes, der versucht, das zu geben, was er selbst als Kind nicht bekommen hat: Hilfe.
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Ein Film für Menschen hautnah von Frank Papenbroock

Dieser Film wurde im Jahr 2014 produziert. Alle Aussagen und Fakten entsprechen dem damaligen Stand und wurden seit dem nicht aktualisiert.

Weitere Dokus zum Thema: https://www.youtube.com/watch?v=ik4bNoard2o&list=PLeVHoee00PXvtH9M66B9qcVOprg9eqPPj&index=5

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19 марта 2020 г. 23:00:17
00:43:30
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