R.A.N. - Willkommen in der Puszta - Reiten, Natur, Urlaub im Herzen Ungarns Varga Tanya

Reise- und Naturdokumentation. Im Herzen Ungarns lädt die Puszta, eine ursprüngliche Steppenlandschaft, zu Reiten und zu Naturbeobachtungen ein.

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Bei unserem Ungarnurlaub im September 2015 besuchten wir für einen Tag das Puszta-Programm auf Varga Tanya. Die spektakuläre Reitershow, die gepflegte Wohnanlage und der freundliche Service haben uns so gut gefallen, dass wir hier unbedingt noch einmal ein paar Tage längeren Urlaub machen wollten. So, und jetzt sind wir hier – in der Puszta!

http://www.vargatanya.hu/

Der Begriff Puszta bedeutet so viel wie Einöde, Wüste oder unbebautes Land. Nach dem aktuellen Forschungsstand verwandelte sich die Puszta bereits vor etwa 8000 Jahren langsam von einer Waldsteppe in eine Grassteppe. Seit etwa 3000 Jahren breitet sich die Puszta, durch verstärkte menschliche Einfluss als sogenannte Kultursteppe weiter aus.

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Auf den ersten Blick scheint diese flache Graslandschaft, die ab und an von kleineren Wandstücken unterbrochen wird, ziemlich leer. Wer jedoch genauer hinschaut wird vor allem Niederwild wie Hasen und Rehe und auch größere Vögel vor allem Fasanen und Falken entdecken. Der sandige Boden ist recht locker und überall finden sich Löcher. Für ein Mauseloch eigentlich zu klein.
Erbauer dieser kleinen Tunnel sind Feldgrillen. Diese bei uns vom Aussterben bedrohten Insekten gibt es hier noch reichlich. Die kleinen Schrecken beherrschen einen lustigen Trick. Sie kommen mit ihrem Hinterteil zuerst aus dem Loch. Das Hinterteil besitzt zwei Auswüchse, die wie Fühler aussehen. Ich vermute, so wollen die Feldgrillen ihre Feinde täuschen. Erst wenn die Luft rein ist, drehen sie sich um und zeigen ihr wahres Gesicht.
Wie gesagt, die Puszta ist eine Kultursteppe – also eine von Menschen gemachte Steppe. Dies geschieht normalerweise durch unkontrollierte Rodung des Waldes. In der Puszta ist da aber etwas anders gelaufen. Hier war zuvor hauptsächlich Grassteppe und die Menschen haben diese durch Ackerbau und vor allem Viehzucht kultiviert.
Wir sind hier auf Varga Tanya – Tanya bedeutet so viel wie Ranch. Typisch für eine Ranch sind bekanntlich Pferde, Kühe und Cowboys. All das gibt es hier. Die Kühe sind ungarische Graurinder. Ihre Hörne sind sehr beeindruckend und bis zu 80 cm lang. Im 20ten Jahrhundert war der Bestand dieser schönen Tiere auf noch knapp 200 Kühe und 6 Stiere zurückgegangen. Heute, nach BSE und zunehmenden Allergien, weiß man diese Rasse wieder zu schätzen. So wird beispielsweise das Fleisch der Rinder von Varga Tanya gerne von Produzenten für Babynahrung gekauft.
Die ungarischen Pferdehirten heißen Csikós, die Puszta ist ihre Heimat. Sie sind bekannt für ihre Dressurleistungen und Reitkünste. Auf Varga Tanya kann man diese jeden Tag bestaunen. Wir haben und die Reitershow schon mehrmals angeschaut und sind jedes Mal von neuem beeindruckt.
Höhepunkt jeder Show ist die ungarische Post. Normalerweise ist das ein Csikó, der auf zwei Pferderücken steht und drei weitere als Gespann davor. Auf Varga Tanya sind es insgesamt 10 Pferde, die der Csikó im Galopp über den Platz steuert. Wahnsinn!
Die Puszta ist bietet ideale Bedingungen zum Reiten. Der Boden ist sandig, locker. Die Landschaft ist flach und überschauber. Für eine Trinkpause sind Reiter auf vielen kleinen Höfen meist gern gesehene Gäste. Mit ein paar Impressionen von unseren Ausritten in die Puszta möchte ich mich verabschieden.

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R.A.N. - Reisen Abenteuer Natur ist ein Projekt von Heiko Pulcher
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Credits
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