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Versatorium | Im Café am Heumarkt | Translation Games #13

Im März 1969 treffen sich die Dichter Octavio Paz, Jacques Roubaud, Edoardo Sanguineti und Charles Tomlinson in einem Pariser Hotelkeller zu einem Akt kollektiver Autorschaft. Ausgehend von der Form des ‚renga‘, eines traditionellen japanischen Kettengedichts, erschaffen sie in fünf Tagen »Renga« (Gallimard, 1971) – 27 Sonette, in denen das Spanische, Französische, Englische und Italienische sich vermischen, verschwimmen, in- und untereinander übersetzen. »Translation Games« nimmt diese literarische Versuchsanordnung, das Spiel zwischen den Sprachen und Formen auf und transponiert es in die Gegenwart. Übersetzer·innen und Künstler·innen verschiedener Sparten wurden eingeladen, die ersten vier Sonette von »Renga« zum Ausgangspunkt eines je eigenen Übersetzungsexperiments zu machen: in spielerischen Übertragungsformen, Weiterschreibungen und Transformationen. Das Format widmet sich den Ergebnissen dieser poetisch-übersetzerischen Explorationen, den Grenzen der Übersetzbarkeit und dem Potential der Übersetzung als kulturelle, interpretierende und schöpferische Praxis in virtuellen Lesungen und Gesprächen, Performances und Präsentationen.

Das Kollektiv Versatorium – Verein für Gedichte und Übersetzen variierte für seine Exploration von Renga die zeitlich und räumlich gebundene Entstehungssituation des Ursprungswerks. Versetzt in die Gegenwart des Wiener Café am Heumarkt ist ihre Übersetzung von einer ganz eigenen Vielstimmigkeit durchwirkt, die sich in unterschiedlichen Übertragungsansätzen zeigt: Das Sonett wird zum Haiku, die Klänge des mehrsprachigen Originals finden deutsche Entsprechungen, der streng formale »Renga«-Aufbau schlägt sich in einem Libretto der Stimmen von Paz, Roubaud, Sanguineti und Tomlinson nieder, die traditionell horizontale Lesart wird mit einer vertikalen konterkariert. Die Konstellation des Schreibexperiments im Pariser Hotelkeller wird zur Collage. Die deutlich markierte Mehrstimmig- und Mehrsprachigkeit des Originals wird im »Renga« von Versatorium in ein Schillern der Form transformiert, in eine kollektive Vielstimmigkeit – und zugleich: eine kollektivierte Stimme – die in ihrer Leichtigkeit die Ebenen des Originals freilegt, entfaltet und ›anders sagt‹.

Eine Veranstaltung des Exzellenzclusters »Temporal Communities. Doing Literature in a Global Perspective«, LCB und TOLEDO, konzipiert von Anna Luhn und Lena Hintze.

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7 декабря 2020 г. 4:42:44
00:07:58
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