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Schubert - An Schwager Kronos - Fischer-Dieskau / Weissenborn

Franz Schubert

An Schwager Kronos D.369 (Johann Wolfgang von Goethe)

Dietrich Fischer-Dieskau
Günther Weissenborn
Radio recording, Cologne, 15.VI.1954
Spute dich, Kronos!
Fort den rasselnden Trott!
Bergab gleitet der Weg;
Ekles Schwindeln zögert
Mir vor die Stirne dein Zaudern.
Frisch, holpert es gleich,
Über Stock und Steine den Trott
Rasch ins Leben hinein!

Nun schon wieder
Den eratmenden Schritt
Mühsam berghinauf.
Auf denn, nicht träge denn,
Strebend und hoffend hinan!

Weit, hoch, herrlich rings
Den Blick ins Leben hinein,
Vom Gebirg zum Gebirg
Schwebet der ewige Geist,
Ewigen Lebens ahndevoll.

Seitwärts des Überdachs Schatten
Zieht dich an
Und ein Frischung verheißender Blick
Auf der Schwelle des Mädchens da.
Labe dich! - Mir auch, Mädchen,
Diesen schäumenden Trank,
Diesen frischen Gesundheitsblick!

Ab denn, rascher hinab!
Sieh, die Sonne sinkt!
Eh sie sinkt, eh mich Greisen
Ergreift im Moore Nebelduft,
Entzahnte Kiefer schnattern
Und das schlotternde Gebein,

Trunken vom letzten Strahl
Reiß mich, ein Feuermeer
Mir im schäumenden Aug,
Mich geblendeten Taumelnden
In der Hölle nächtliches Tor.

Töne, Schwager, ins Horn,
Rassle den schallenden Trab,
Daß der Orkus vernehme: wir kommen,
Daß gleich an der Tür
Der Wirt uns freundlich empfange.

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22 сентября 2018 г. 13:45:50
00:03:04
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