Porträt über Hanns Lothar (1999) 1/3
Hanns Lothar
geboren am 10. April 1929 in Hannover.
gestorben am 11. März 1967 in Hamburg
Sein Vater ist Justizbeamter. Hanns Lothar, der eigentlich Hans Lothar Neutze heißt, hat zwei Brüder, die ebenfalls beide Schauspieler sind: Horst-Michael Neutze und Günther Neutze.
Im Alter von zwölf Jahren steht er zum ersten Mal als "standhafter Zinnsoldat" auf einer Theaterbühne. Schauspielunterricht nimmt er bei Max Gaede und im Alter von gerade mal 16 Jahren gehört er bereits zum Ensemble der Städtischen Bühnen in Hannover und spielt dort gemeinsam mit seinen Brüdern in der "Komödie der Irrungen". 7 Jahre bleibt Hanns Lothar an diesem Theater seiner Heimatstadt und geht 1952 an das Frankfurter Theater am Zoo. Weitere Theaterstationen waren das Hamburger Thalia Theater, wo er unter Willy Maertens (bis 1964 Intendant des Thalia-Theaters) bis 1962 spielt. Hanns Lothar präsentiert sich im Laufe seiner Theaterlaufbahn als äußerst vielseitig, egal ob Klassiker oder Moderne, er bringt sich immer hundertprozentig ein.
Seine erste Rolle vor der Kamera hat er 1955 in dem Fernsehfilm
"Das heiße Herz" Regie: Rudolf Steinböck. Mit seiner Rolle (Erika Mann schlug ihn selbst für diese Rolle vor) als Christian Buddenbrook in Alfred Weidenmanns zweiteiliger Verfilmung "Buddenbrooks" hatte er seinen größten Kinoerfolg. Für diese Rolle erhielt er als Bester Nebendarsteller den Bundesfilmpreis. Und im "Lexikon der deutschen Film- und TV-Stars" von Adolf Heinzelmeier/Berndt Schulz steht über den Schauspieler, "dass er seine Rollenfiguren nicht darstellt, sondern sie lebt, er würde sich wie ein Medium in sie verwandeln, ohne dass er jedoch als Schauspieler verschwinden würde; dies sei ein faszinierender Balanceakt".
Am 22. Mai 1958 Zeigte der NDR ein Fernsehspiel unter dem Titel "Biedermann und die Brandstifter". Unter der Regie von Fritz Schröder-Jahn spielten unter anderem Willy Maertens (Biedermann), Walter Richter (Schmitz) und Hanns Lothar, der den Eisenring spielt.
Kay Weniger schreibt in "Das große Personenlexikon des Films" über den Schauspieler: "Hanns Lothars Rollen beim Film blieben in ihrer Qualität meist hinter den Aufgaben, die ihm Fernsehen und Bühne boten, zurück - Ausnahme: sein cleverer, hartnäckiger Strafverteidiger Fox in Wolfgang Staudtes Gerichtsfilm Der letzte Zeuge" (1960).
In dem dramatischen Fernsehfilm "Flug in Gefahr" aus dem Jahre 1964 von Theo Mezger ist er als George Spencer als Retter eines vollbesetzten Flugzeuges zu sehen, da beide Piloten der Maschine und mehrere Gäste an Bord an einer Lebensmittelvergiftung erkrankt sind. Da Spencer aber nur kleine, einmotorige Maschinen geflogen hat und das zuletzt vor 10 Jahren, ist die Wahrscheinlichkeit, dass er den großen Vogel sanft auf die Erde setzt, nicht sehr hoch, aber er schafft es unter Anleitung der Bodenstation, die mit ihm in Verbindung steht, doch.
Unter der Regie von Wolfgang Schleif ist 1965 das tragikomische Dokumentarspiel "Der Fall Harry Domela" entstanden. Domela ist der Sohn eines lettischen Müllers, der als unechter Graf in den 1920er-Jahren die sogenannte bessere Gesellschaft aufs Korn nahm.
Ein Highlight des Fernsehspiels war das von Rainer Erler in Szene gesetzte Stück "Seelenwanderung" nach der Parabel von Karl Wittlinger, mit Hanns Lothar und Wolfgang Reichmann aus dem Jahr 1962. Für dieses Fernsehspiel gab es verdient einige Preise: Dibelius-Preis bei der IFF Berlin, Ernst-Lubitsch-Preis, Goldene Nymphe auf dem Festival in Monte Carlo und den Prix Italia. Von der FBW wurde das Prädikat "Besonders wertvoll" verliehen.
1961 sieht man Hanns Lothar in einer seiner schönsten Rollen in Billy Wilders "One, Two, Three" Hier ist er als Assistent mit Namen Schlemmer des Coca Cola-Fabrikanten MacNamara (herrlich gespielt von James Cagney) zu sehen. Wunderbar albern und komödiantisch stellt Lothar den Deutschen schlechthin dar, der sich auch 15 Jahre nach Kriegsende nicht abgewöhnen kann, die Hacken zusammenzuschlagen und treudoof fragt: Hitler? "Adolf wer?"
Von 1950 - 1954 war Hanns Lothar mit Kari Noller verheiratet. 1959 heiratet er die Schauspielerin Ingrid Andree. Aus dieser Verbindung geht Tochter Susanne (1960-2012) hervor, die ebenfalls eine großartige Schauspielerin war. Die Ehe Lothar/Andree hielt bis 1965. Danach heiratet er Gabriele Wiemer.
Obwohl Hanns Lothar leider nur 37 Jahre als wurde, war er in ca. 50 Filmproduktionen zu sehen. Während der Proben zum Bühnenstück "Meuterei auf der Caine" am Jungen Theater Hamburg, er spielt die Rolle des Verteidigers und führt zugleich das erste Mal Regie, stirbt Hanns Lothar am 11. März 1967 an einer Nierenkolik.
(Quelle: Deutsches Filmhaus)
Видео Porträt über Hanns Lothar (1999) 1/3 канала Manuela Hertel
geboren am 10. April 1929 in Hannover.
gestorben am 11. März 1967 in Hamburg
Sein Vater ist Justizbeamter. Hanns Lothar, der eigentlich Hans Lothar Neutze heißt, hat zwei Brüder, die ebenfalls beide Schauspieler sind: Horst-Michael Neutze und Günther Neutze.
Im Alter von zwölf Jahren steht er zum ersten Mal als "standhafter Zinnsoldat" auf einer Theaterbühne. Schauspielunterricht nimmt er bei Max Gaede und im Alter von gerade mal 16 Jahren gehört er bereits zum Ensemble der Städtischen Bühnen in Hannover und spielt dort gemeinsam mit seinen Brüdern in der "Komödie der Irrungen". 7 Jahre bleibt Hanns Lothar an diesem Theater seiner Heimatstadt und geht 1952 an das Frankfurter Theater am Zoo. Weitere Theaterstationen waren das Hamburger Thalia Theater, wo er unter Willy Maertens (bis 1964 Intendant des Thalia-Theaters) bis 1962 spielt. Hanns Lothar präsentiert sich im Laufe seiner Theaterlaufbahn als äußerst vielseitig, egal ob Klassiker oder Moderne, er bringt sich immer hundertprozentig ein.
Seine erste Rolle vor der Kamera hat er 1955 in dem Fernsehfilm
"Das heiße Herz" Regie: Rudolf Steinböck. Mit seiner Rolle (Erika Mann schlug ihn selbst für diese Rolle vor) als Christian Buddenbrook in Alfred Weidenmanns zweiteiliger Verfilmung "Buddenbrooks" hatte er seinen größten Kinoerfolg. Für diese Rolle erhielt er als Bester Nebendarsteller den Bundesfilmpreis. Und im "Lexikon der deutschen Film- und TV-Stars" von Adolf Heinzelmeier/Berndt Schulz steht über den Schauspieler, "dass er seine Rollenfiguren nicht darstellt, sondern sie lebt, er würde sich wie ein Medium in sie verwandeln, ohne dass er jedoch als Schauspieler verschwinden würde; dies sei ein faszinierender Balanceakt".
Am 22. Mai 1958 Zeigte der NDR ein Fernsehspiel unter dem Titel "Biedermann und die Brandstifter". Unter der Regie von Fritz Schröder-Jahn spielten unter anderem Willy Maertens (Biedermann), Walter Richter (Schmitz) und Hanns Lothar, der den Eisenring spielt.
Kay Weniger schreibt in "Das große Personenlexikon des Films" über den Schauspieler: "Hanns Lothars Rollen beim Film blieben in ihrer Qualität meist hinter den Aufgaben, die ihm Fernsehen und Bühne boten, zurück - Ausnahme: sein cleverer, hartnäckiger Strafverteidiger Fox in Wolfgang Staudtes Gerichtsfilm Der letzte Zeuge" (1960).
In dem dramatischen Fernsehfilm "Flug in Gefahr" aus dem Jahre 1964 von Theo Mezger ist er als George Spencer als Retter eines vollbesetzten Flugzeuges zu sehen, da beide Piloten der Maschine und mehrere Gäste an Bord an einer Lebensmittelvergiftung erkrankt sind. Da Spencer aber nur kleine, einmotorige Maschinen geflogen hat und das zuletzt vor 10 Jahren, ist die Wahrscheinlichkeit, dass er den großen Vogel sanft auf die Erde setzt, nicht sehr hoch, aber er schafft es unter Anleitung der Bodenstation, die mit ihm in Verbindung steht, doch.
Unter der Regie von Wolfgang Schleif ist 1965 das tragikomische Dokumentarspiel "Der Fall Harry Domela" entstanden. Domela ist der Sohn eines lettischen Müllers, der als unechter Graf in den 1920er-Jahren die sogenannte bessere Gesellschaft aufs Korn nahm.
Ein Highlight des Fernsehspiels war das von Rainer Erler in Szene gesetzte Stück "Seelenwanderung" nach der Parabel von Karl Wittlinger, mit Hanns Lothar und Wolfgang Reichmann aus dem Jahr 1962. Für dieses Fernsehspiel gab es verdient einige Preise: Dibelius-Preis bei der IFF Berlin, Ernst-Lubitsch-Preis, Goldene Nymphe auf dem Festival in Monte Carlo und den Prix Italia. Von der FBW wurde das Prädikat "Besonders wertvoll" verliehen.
1961 sieht man Hanns Lothar in einer seiner schönsten Rollen in Billy Wilders "One, Two, Three" Hier ist er als Assistent mit Namen Schlemmer des Coca Cola-Fabrikanten MacNamara (herrlich gespielt von James Cagney) zu sehen. Wunderbar albern und komödiantisch stellt Lothar den Deutschen schlechthin dar, der sich auch 15 Jahre nach Kriegsende nicht abgewöhnen kann, die Hacken zusammenzuschlagen und treudoof fragt: Hitler? "Adolf wer?"
Von 1950 - 1954 war Hanns Lothar mit Kari Noller verheiratet. 1959 heiratet er die Schauspielerin Ingrid Andree. Aus dieser Verbindung geht Tochter Susanne (1960-2012) hervor, die ebenfalls eine großartige Schauspielerin war. Die Ehe Lothar/Andree hielt bis 1965. Danach heiratet er Gabriele Wiemer.
Obwohl Hanns Lothar leider nur 37 Jahre als wurde, war er in ca. 50 Filmproduktionen zu sehen. Während der Proben zum Bühnenstück "Meuterei auf der Caine" am Jungen Theater Hamburg, er spielt die Rolle des Verteidigers und führt zugleich das erste Mal Regie, stirbt Hanns Lothar am 11. März 1967 an einer Nierenkolik.
(Quelle: Deutsches Filmhaus)
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