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KANT/NIETZSCHE/BAUDRILLARD - Was ist das Böse?

In diesem Video versuche ich das Böse zu definieren. Dafür werden drei Philosophen kurz beschrieben, um diesen Thema etwas gerecht zu werden.

Der Königsberger Philosoph Immanuel Kant sah das Böse verwurzelt im Menschen. In seiner Schrift über „Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft“ von 1792 bestimmt Kant das Böse als Option der menschlichen Freiheit, entgegen den „objektiven Gesetzen der Sittlichkeit“ zu Handeln. Das moralisch Böse ist der „subjektive[...] Grund[...] der Möglichkeit der Abweichung der Maximen vom moralischen Gesetz[...]“.

Bei Friedrich Nietzsche ist das Böse nicht schlecht, sondern nur ein Konstrukt christlicher Sklavenmoral. In seinen "Jenseits von Gut und Böse" schreibt Nietzsche

„Die Sklaven Moral ist wesentlich Nützlichkeitsmoral. Hier ist der Herd für die Entstehung jenes berühmten Gegensatzes »gut« und »böse« - ins Böse
wird die Macht und Gefährlichkeit hineinempfunden, eine gewisse Furchtbarkeit, Feinheit und Stärke, welche die Verachtung nicht aufkommen läßt. Nach der
Sklaven-Moral erregt also der »Böse« Furcht; nach der Herren-Moral ist es gerade der »Gute«, der Furcht erregt und erregen will, während der »schlechte« Mensch als der verächtliche empfunden wird.“ (Nietzsche-W Bd. 2, 733)

„Ob man schon schnell genug mit der üblichen Kurzsichtigkeit auf fünf schritt hin seine
Nächsten säuberlich in nützliche und schädliche, gute und böse Menschen auseinanderzutun pflegt, bei einer Abrechnung im großen, bei einem längeren Nachdenken über das Ganze wird man gegen dieses säubern
und Auseinandertun mißtrauisch und läßt es endlich sein. Auch der schädlichste Mensch ist vielleicht immer noch der allernützlichste, in Hinsicht auf die Erhaltung der Art; denn er unterhält bei sich oder, durch seine Wirkung, bei andern Triebe, ohne welche
die Menschheit längst erschlafft oder verfault wäre.“ (ebd.)

„Der Haß, die Schadenfreude, die Raub- und Herrschsucht und was alles sonst böse genannt wird: es gehört zu der erstaunlichen Ökonomie der Arterhaltung, freilich zu einer kostspieligen, verschwenderischen und im ganzen höchst törichten Ökonomie - welche aber bewiesenermaßen unser Geschlecht bisher erhalten hat.“ (ebd.)

Jean Baudrillard, der Medientheoretiker, Philosoph und Soziologe der zwischen 1929 und 2007 lebte, entwickelte mit seinem Werk \glqq Die Intelligenz des Bösen\grqq\, eine ganz eigene Auffassung des Bösen, die es meines Erachtens auf den Punkt trifft. In seinen Reflexionen zu Politik, Kunst und den neuen Technologien beschreibt er den Weg zu einer kontrollierbaren Realität, welche sich am Ende gegen sich selbst wendet und als Manifestation des Bösen bezeichnet wird. Zum Bösen sagt Baudrillard:

"Betrachtet man jedes Element in seiner Singularität -- und nicht in seiner auf das Universelle bezogenen Partikularität --, so ist jedes Element perfekt, ist sein eigener Zweck. Auf dieses Weise ist jedes Detail der Welt perfekt, wenn es nicht auf irgendeine Gesamtheit bezogen wird. [..] Und auf diese Weise ist das Böse perfekt, sobald es es seinem ureigenen Geist, seinem bösartigen Geist überlassen wird. " (J. Baudrillard, Die Intelligenz des Bösen (Passagen Forum 2004), S. 119ff.)

"Am Ende des therapeutischen Versuchs, die menschliche Gattung künstlich am Leben zu erhalten, konnte das System lediglich eine andere Art und Weise ihres Verschwindens hervorbringen. Das heißt, die Möglichkeit des Glücks ironischerweise zu seinem gegenteiligen Schicksal zu bringen, dem des perfekten Verbrechen, des integralen Unglücks, welches es in gewisser Weise am Ende erwartete. Denn man kann das Gute nicht befreien, ohne das Böse zu befreien; und diese Befreiung vollzieht sich noch viel schneller als die des Guten. [...] Tatsächlich ist die einzig pessimistische und nihilistische Vision die des Guten, denn von einem humanistischen Standpunkt aus betrachtet, besteht die gesamte Geschichte aus Verbrechen. Bereits die Tötung von Abel durch Kain ist ein Verbrechen an der Menschheit, fast schon ein Genozid (sie sind nur zu zweit!) [...] All das ist absurd, und die Anstrengungen, die Welt von der Gewalt zu rehabilitieren, sind, vom Standpunkt des Guten aus gesehen, hoffnungslos. Wie es auch ohne all diese Verbrechen schlicht keine Geschichte gäbe. "Wenn man das Böse im Menschen unterdrückte, so zerstörte man die grundlegenden Lebensbedingungen" sagte Montaigne"(ebd.)

Видео KANT/NIETZSCHE/BAUDRILLARD - Was ist das Böse? канала Leon Weis
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23 января 2018 г. 16:58:36
00:09:53
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