John le Carré - Gespräch aus dem Jahr 1989
Interview mit dem Bestseller-Autor und ehemaligen Spion John le Carré (1931-2020) anlässlich des Erscheinens seine Romans "Das Russland-Haus", einem Spionage-Roman, der im Klima von Glasnost und Perestroika spielt, Aussagen über sein Privatleben und seine Bücher (SRF, 3.9.1989).
"Es gab eine Zeit, da gab es nichts Besseres, als John le Carré zu lesen. Nichts Erhellenderes, nichts Bewegenderes. Weil seine Bücher Porträts des Stillstands in dunkler Zeit waren – und Porträts, was solche dunkle Zeit und solche Bewegungslosigkeit mit Menschen anrichtet. Es war der Kalte Krieg, und den beschrieb der ehemalige britische Geheimagent David John Moore Cornwell, der sich seit seinem Debütroman „Schatten von gestern“ (im Original „Call for the Dead) John le Carré nannte, wie kein anderer: aus einer Innensicht, die viel tiefer ging als das, was jeder, der in jenen Jahren in Europa lebte, ohnehin erlebte. Wenn man John le Carré las, meinte man die Welt zu verstehen. (...)
Als der kalte Krieg vorbei war, mochte man meinen, dass nun auch le Carrés Erfolg enden müsste. Weit gefehlt! (Es wurde) schnell klar, dass seine Themen unvermindert aktuell in einer Zeit blieben, die eine grosse Systemkonkurrenz durch viele kleine Konflikte ersetzte, von denen etliche heisse Kriege entfesselten - plötzlich waren seine Helden Repräsentanten einer besseren Welt." (Andreas Platthaus, FAZ 14.12.2020).
Видео John le Carré - Gespräch aus dem Jahr 1989 канала Text und Bühne
"Es gab eine Zeit, da gab es nichts Besseres, als John le Carré zu lesen. Nichts Erhellenderes, nichts Bewegenderes. Weil seine Bücher Porträts des Stillstands in dunkler Zeit waren – und Porträts, was solche dunkle Zeit und solche Bewegungslosigkeit mit Menschen anrichtet. Es war der Kalte Krieg, und den beschrieb der ehemalige britische Geheimagent David John Moore Cornwell, der sich seit seinem Debütroman „Schatten von gestern“ (im Original „Call for the Dead) John le Carré nannte, wie kein anderer: aus einer Innensicht, die viel tiefer ging als das, was jeder, der in jenen Jahren in Europa lebte, ohnehin erlebte. Wenn man John le Carré las, meinte man die Welt zu verstehen. (...)
Als der kalte Krieg vorbei war, mochte man meinen, dass nun auch le Carrés Erfolg enden müsste. Weit gefehlt! (Es wurde) schnell klar, dass seine Themen unvermindert aktuell in einer Zeit blieben, die eine grosse Systemkonkurrenz durch viele kleine Konflikte ersetzte, von denen etliche heisse Kriege entfesselten - plötzlich waren seine Helden Repräsentanten einer besseren Welt." (Andreas Platthaus, FAZ 14.12.2020).
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