Ruine oder Institution (2015)
Ausgangspunkt von „Ruine oder Institution“ (2015) ist die sonderbare Ästhetik eines nochmals abfotografierten Fotos, das man zufällig irgendwo entdeckt und für so beachtenswert hält, dass man es fotografieren muss, weil man es nicht mit nach Hause nehmen kann. Die so entstandene Reproduktion ist kontrastreicher, dunkler, irgendwie düsterer und merkwürdig verdichtet. Die glänzende Oberfläche des Originalfotos reflektiert das Blitzlicht der Kamera beim abermaligen Fotografieren. Der weiße Lichtfleck, der dadurch auf der Reproduktion entsteht, macht Teile des Bildes unkenntlich und erzeugt innerhalb des neuen Bildes zwei Ebene: Das, was ursprünglich zu sehen war, als unterste Ebene und die Reflexion oder Spiegeloberfläche als darüber liegende.
Von dieser Idee ausgehend, greift „Ruine oder Institution“ das Prinzip der Schichtung auf, das aus der Malerei bekannt ist: Der filmische Entstehungsprozess ähnelt dem Auftragen von Farbe auf Leinwand. Auch in „Ruine oder Institution“ sind mehrere Schichten aufeinander gelagert – statt Farbe, eben Filmmaterial. Die unterste Schicht bildet jeweils das von einem Monitor nochmals abgefilmte ursprüngliche Filmmaterial. In diesem "doppelten" Bild stecken wiederum noch einmal mehrere Bildebenen: Das Spiegelbild des Protagonisten auf der Wasseroberfläche, auf der Glasscheibe eines Tiergeheges im Zoo, auf der Chromfassade des Gebäudekomplexes oder im Schaufenster eines Prada-Stores.
Dem Protagonist widerfährt in "Ruine oder Institution" beim Frühstück eine Lebenskrise und die Flash-Backs, die er erlebt, offenbaren ein Leben voller Zwänge, völlig überzogener Leistungsanforderungen und Erfolgsvorstellungen als Sinnbild unserer Hochleistungsgesellschaft.
Видео Ruine oder Institution (2015) канала Sebastian Späth
Von dieser Idee ausgehend, greift „Ruine oder Institution“ das Prinzip der Schichtung auf, das aus der Malerei bekannt ist: Der filmische Entstehungsprozess ähnelt dem Auftragen von Farbe auf Leinwand. Auch in „Ruine oder Institution“ sind mehrere Schichten aufeinander gelagert – statt Farbe, eben Filmmaterial. Die unterste Schicht bildet jeweils das von einem Monitor nochmals abgefilmte ursprüngliche Filmmaterial. In diesem "doppelten" Bild stecken wiederum noch einmal mehrere Bildebenen: Das Spiegelbild des Protagonisten auf der Wasseroberfläche, auf der Glasscheibe eines Tiergeheges im Zoo, auf der Chromfassade des Gebäudekomplexes oder im Schaufenster eines Prada-Stores.
Dem Protagonist widerfährt in "Ruine oder Institution" beim Frühstück eine Lebenskrise und die Flash-Backs, die er erlebt, offenbaren ein Leben voller Zwänge, völlig überzogener Leistungsanforderungen und Erfolgsvorstellungen als Sinnbild unserer Hochleistungsgesellschaft.
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