1990 in Linz: Skandal um Milli Vanilli bei "Wetten, dass?"

Die BILD fasst den damaligen Skandal in einem Interview mit Ingrid „Milli“ Segieth (69), Ex-Lebensgefährtin und heute noch engste Vertraute von Frank Farian. wie folgt zusammen:
„Rob, der immer das Sprachrohr der beiden war, stellte am Vorabend ihres Auftritts bei ,Wetten, dass..?‘ am 3. November 1990 in Linz die knallharte Forderung einer sofortigen Zahlung von Frank Farian über 500 000 Mark – sonst würden sie nicht auftreten!“
Nach langen Diskussionen hinter den Kulissen – auch mit dem Chef ihrer Plattenfirma Hansa – schickte Farian ein Fahrer mit einem Scheck über 450 000 Mark nach Linz (Österreich). Doch der Rechtsanwalt und der damalige Manager von Milli Vanilli lehnten die Summe als zu wenig ab!
Milli: „Sie versprachen Rob und Fab, am kommenden Montag die Verhandlungen mit Frank Farian aufzunehmen, um für das geplante nächste Album eine Forderung in Höhe von einer Million Mark zu erzielen.“
Daraufhin traten Milli Vanilli mit ihrer Single „Keep On Running“ vor 20 Millionen TV-Zuschauern auf – es wurde ihr letzter Auftritt. Der Fahrer mit dem Scheck wurde zurückgeschickt.
Rob und Fab ahnten nicht, wie sehr sie mit der peinlichen Erpressung Frank Farians Ehre gekränkt hatten. Seine Wut und Empörung waren noch größer als die Aussicht auf weitere hohe Einnahmen, die auf einer Lüge aufgebaut waren.
Milli: „Nach dieser Erpressung hatte Frank die ,Schnauze voll‘ von den beiden. Es waren nicht die ersten horrenden Forderungen, die Rob und Fab an ihn gestellt hatten und denen er sich oft des lieben Friedens Willen gebeugt hatte. Ich buchte dann in seinem Auftrag für uns Flüge nach New York, wo Frank kurz darauf die Bombe platzen ließ. Fab und Rob haben dann gar keinen Scheck mehr erhalten, denn das Projekt war tot.“
Am 14. November 1990 – elf Tage nach dem Auftritt bei „Wetten, dass..? – enthüllte Farian auf einer Pressekonferenz, dass Rob Pilatus und Fab Morvan gar nicht singen konnten und nur die Lippen zum Gesang anderer bewegten.
Fab Morvan bestätigt gegenüber BILD den Vorfall: „Wir wollten uns damals von den Marionetten-Fäden befreien, waren aufmüpfig. Wir wollten Frank Farian da erwischen, wo es ihn am meisten nervt: beim Geld! Wir wollten, dass er uns aus unseren Verträgen entlässt.“

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