Die letzte Dämmerung der Sterne – Menschheit erhebt sich | Science-Fiction-Geschichten

Das Signal kam von einem kleinen blauen Planeten am äußeren Rand dessen, was die Bewohner Milchstraße nannten. Es war schwach, gerade stark genug, um den nächsten Horchposten des Zenotharischen Hegemoniums zu erreichen. Die Botschaft war simpel, nur Zahlen, in einem Muster, das selbst ein Kind verstehen konnte.
Einfache Mathematik. Primzahlen. Nichts Beeindruckendes. Kommandant Veyrach las den Bericht, während er an Bord der gewaltigen Raumstation im Orbit der Zenotharischen Heimatwelt seinen morgendlichen Nährstofftrunk zu sich nahm. Seine vier Augen glitten mit beiläufigem Interesse über die Daten, bevor er die Akte beiseitelegte. Wieder einmal hatte eine primitive Spezies Radiowellen entdeckt. Das geschah mehrere Male pro Zyklus in der Galaxis.
Der Planet wurde von seinen Bewohnern Erde genannt. Die Spezies nannte sich Menschen. Nach den Daten der Langstreckensensoren waren sie zweibeinige Säugetiere mit grundlegender Werkzeugnutzung. Sie hatten gerade erst herausgefunden, wie man Atome spaltet und mit Mühe grobe Metallkörper über ihre eigene Atmosphäre hinausschickte.
„Kaum mehr als Steinschleuder-Wilde“, murmelte Veyrach. Er stufte die Akte als niedrigste Priorität ein und wandte sich wichtigeren Problemen des Reiches zu: Handelsstreitigkeiten mit der Korfak-Föderation, Ressourcenverteilung über 400 Sternsysteme, endlose Verwaltungsarbeit einer galaktischen Zivilisation. Drei Tage später landete der Bericht auf dem Tisch der obersten Xenobiologin Dr. Rathsina.
Sie war zuständig für die Katalogisierung neuer Spezies, entdeckt durch das riesige Netz von Zenotharischen Horchposten und Expeditionsschiffen. Ihr Labor war gefüllt mit Proben aus der ganzen Galaxis: gasförmige Intelligenzen, Silizium-basierte Kollektivwesen. Rathsina zog die Menschen-Akte auf und studierte die abgefangenen Übertragungen sorgfältiger.

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