Karpaltunnelsyndrom

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Der Karpaltunnel ist der Raum zwischen dem Handwurzelknochen und dem Karpalband. Durch ihn laufen Medianus-Nerv, Beugesehnen und Gefäße vom Unterarm in die Hand. Er wird gebildet durch eine Art knöcherne Rinne durch die Handwurzelknochen und eine, auf der Handgelenkoberseite verlaufender kräftigen Faserstruktur, des sogenannten Retinaculum flexorum. Beim Karpaltunnelsyndrom kommt es zu einem Engpass innerhalb dieses Tunnels, d.h. der Druck in ihm wird größer und die schwächste Struktur darin, der Nervus medianus wird gequetscht. Er versorgt mit seiner Berührungsempfindung den Daumen, Zeigefinger, Mittelfinger und kleine Teile vom Ringfinger. Des Weiteren wird muskulär der Daumenballen versorgt.

Ursache dieses Nevenengpasssyndroms sind beispielsweise ein Anschwellen der Sehnenscheide durch Reizung, eine knöcherne Verletzung, wie ein Speichenbruch, rheumatische Erkrankungen wie die rheumatoide Arthritis, die durch die Ausbildung von Fehlstellungen oder Narbengewebe zu Druck auf den Nerv führen, oder aber auch hormonelle Veränderungen, wie sie eine Schwangerschaft auslösen kann.
Betroffen sind allerdings vor allem Frauen über 40 Jahre.
Typische Symptome sind ein nächtliches Taubheitsgefühl der genannten vier Finger, das nach kurzer Massage oder durch Schütteln wieder verschwindet. Oft wird auch über ein Kribbeln, Jucken und Brennen sowie Schmerzen im Bereich des Handgelenks und der Handfläche geklagt.
Mehrt sich das Auftreten der Symptome bzw. hält es dauerhaft an kann dies auch dazu führen, dass der Daumenballen, der eben von dem Nerv versorgt wird atrophiert, sprich schwach wird. In der Schwangerschaft ist das ein temporäres Phänomen, weil die hormonelle Umstellung irgendwann wieder rückgängig gemacht wird und das Problem sich in der Regel von selber löst. In allen anderen Fällen ist nicht damit zu rechnen, dass die Verengung von selbst zurückgeht. Hier ist es notwendig therapeutisch einzugreifen. Wird das Karpaltunnelsyndrom frühzeitig erkannt, lassen sich nämlich durch eine angemessene Therapie Folgeschäden vermeiden.

Zur Stellung einer Diagnose gibt die individuelle Krankengeschichte erste Hinweise. Mit speziellen Untersuchungsverfahren wird die Empfindlichkeit der Muskelfunktionen der Hand untersucht. Oft ist zur Diagnosesicherung die Messung der Leitgeschwindigkeit des Nervs erforderlich, diese Messung wird durch einen Neurologen durchführt.

Konservative Therapiemöglichkeiten wie Nachtlagerungsschienen und verschiedene Medikamente bringen in der Regel nicht den gewünschten Erfolg. Im Gegenteil: wartet man zu lange kann gegebenenfalls ein langfristiger Schaden am Nerv entstehen. Ist ein Karpaltunnelsyndrom diagnostiziert, dann schließt sich als wirklich sinnvolle Therapie meist nur die Operation an. Diese kann minimalinvasiv durch einen kleinen Schnitt, beziehungsweise durch einen noch kleineren Schnitt endoskopisch durchgeführt werden. Hierbei wird dieses feste Retinaculum gespalten und der Nerv befreit. Schon nach wenigen Tagen kann der Patient die Hand wieder benutzen. Nach 14 Tagen ist sie dann in der Regel wieder richtig einsatzfähig.

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