Wolfgang: "Sprich ihn niemals auf die Beatles an..."
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Wolfgang aus Siegen nahm auf Anregung seiner Tochter den Kontakt zu Paul McCartney auf. Er schlug dem ewigen Beatle vor, eine Ausstellung mit dessen Malerei zu organisieren. Der willigte ein, die Ausstellung wurde ein großer Erfolg. Getrübt wurde der durch den plötzlichen Tod von Wolfgangs Tochter. Ihr hatte McCartney kurz zuvor noch eine Widmung in den Ausstellungskatalog geschrieben.
Viele Einladungen von Fernsehsendungen hatte Wolfgang bereits. Alle wollten seine Geschichte, in der Glück und Tragik so eng beieinanderliegen, aber er hat meist abgesagt, weil er fürchtete, dass sein Schicksal auch ausgebeutet werden könnte. Bei der Runden Ecke hat er zugesagt, weil er uns vertraute und sicher sein konnte, die ganze Geschichte erzählen zu können, ungeschnitten.
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Frederike und Paul von Wolfgang Suttner
Dies ist die Geschichte des größten Erfolgs meiner beruflichen Laufbahn und die Geschichte einer langen Bekanntschaft mit Paul Mc Cartney. Es ist aber auch die Geschichte von tiefen Lebenseinschnitten bei ihm und bei mir. Es war 1993. Meine Tochter brachte mir einen Ausschnitt aus einer Zeitschrift des Südwestfunks: „Papa, du machst doch Kunstausstellungen. Paul Mc Cartney (den sie verehrte) malt.“ OK, sagte ich, der malt. Das tun viele.
Es gab eine Art Wette zwischen meiner Tochter Frederike und mir, ob es gelingen würde, mit Paul McCartney Kontakt aufzunehmen. Wir haben dann einen unkonventionellen Weg gefunden, um ihn zu kontaktieren. Man weiß, dass solche Leute von einer Schar von Wichtigtuern umgeben sind, die manches filtern. Viele Informationen erreichen die Stars erst gar nicht. Wir haben bei uns im Siegen- Wittgenstein die Schlagzeugfirma Sonor - dort gab es einen jungen Typen, der die Bands mit Schlagzeugen versorgt und für ihre Nutzung wirbt. Er hat uns VIP-Tickets besorgt, und wir konnten dann nach der Show in der Westfalenhalle in Dortmund Pauls Schlagzeugtechniker einen Brief überreichen. Darin stand: Ich interessiere mich für Deine Bilder und möchte sie nur zeigen, wenn sie gut sind und nicht, weil Du ein Beatle bist. Das war der entscheidende Punkt. Sir Paul hatte schon einige solcher Anfragen. Meine „Vor-Frager“ wollten aber nie die Bilder vorher sehen, denn es war ihnen nur wichtig, dass sie einen Beatle ausstellen. Das Beatle-Ding interessierte Paul McCartney nicht, denn er wollte ja als Maler ernst genommen werden. Und dazu gehört es, dass man die Bilder auch vorher auf ihre Qualität hin anschaut.
Einige Wochen später kam ein Anruf von Linda McCartney und meine Sekretärin fiel fast vom Stuhl. Linda lud mich ein, nach Süd-England zu kommen, um mal über meine Idee zu sprechen und Bilder anzuschauen.
Zwei Monate später war die Amerika-Tournee der Paul McCartney-Band vorbei. Ich flog nach London und wir trafen uns nach einer langen Fahrt mit seinem Manager im Atelierhaus in Peasmarsh. Das Gebäude steht auf seinem Farmgelände. Hier lebt er und züchtet Schafe. Mir fiel damals auf, dass auf dem Pferdestall zwei Dachdecker arbeiteten. Linda und Paul kamen auf mich zu, schüttelten mir die Hand und sagten: „Hello Wulfi“. Mir schlotterten die Knie, es war ganz entsetzlich. Du triffst ja nicht jeden Tag einen Weltstar, der da in seiner Reiterkluft, mit einem Picknick-Korb und Rotwein vor Dir steht. Ich hab dann später, als ich fast zur Familie gehörte, erfahren, dass diese Dachdecker Sicherheitsleute waren, die da nur so gewerkelt haben, um zu sehen, ob ich auch vertrauenswürdig bin.
Wir konnten an diesem Tag schon viele Paul McCartney- Kunstwerke anschauen, und ich war überwältigt von der Menge der Bilder und der dynamischen Malweise, die darauf zu erkennen war. Doch es war schwer für mich, mit der Rolle klarzukommen: Plötzlich war ich Kunstberater eines Weltstars. Mir ging eine Idee durch den Kopf, die auch ihm spontan gefiel. Ich schlug ihm vor: Du bist der unbekannte Künstler Paul Miller, und ich bin der große Kurator - der ich niemals war. Auf diese Weise konnten wir entspannt miteinander arbeiten.
Wir haben erst einmal in drei Treffen über 300 Bilder angesehen und darüber diskutiert. Er hat ein ganzes Haus voll damit. Dass er ein guter Zeichner war, wussten manche, aber dass er auch so ein spannender Maler ist, war nicht bekannt. Es gibt z.B. ein wunderbares Portrait von David Bowie. Da läuft die Farbe runter und man sieht das leicht abstrahierte Portrait des Künstlers mit dem Titel „Bowie spewing“, also „Bowie beim Kotzen“. Das Bild wurde nachher ein Lieblingswerk der Besucher in unserer Präsentation. McCartney hat Bowie gefragt, ob er das so zeigen darf. Ich weiß nicht mehr genau, was Bowie ihm geantwortet hat, meine mich aber an eine derbe Äußerung erinnern zu können.
Wir hatten viele Diskussionen, die immer damit anfingen, dass der Manager Robby sagte: “Don ́t mention the Beatles..."
Видео Wolfgang: "Sprich ihn niemals auf die Beatles an..." канала Die Runde Ecke
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Wolfgang aus Siegen nahm auf Anregung seiner Tochter den Kontakt zu Paul McCartney auf. Er schlug dem ewigen Beatle vor, eine Ausstellung mit dessen Malerei zu organisieren. Der willigte ein, die Ausstellung wurde ein großer Erfolg. Getrübt wurde der durch den plötzlichen Tod von Wolfgangs Tochter. Ihr hatte McCartney kurz zuvor noch eine Widmung in den Ausstellungskatalog geschrieben.
Viele Einladungen von Fernsehsendungen hatte Wolfgang bereits. Alle wollten seine Geschichte, in der Glück und Tragik so eng beieinanderliegen, aber er hat meist abgesagt, weil er fürchtete, dass sein Schicksal auch ausgebeutet werden könnte. Bei der Runden Ecke hat er zugesagt, weil er uns vertraute und sicher sein konnte, die ganze Geschichte erzählen zu können, ungeschnitten.
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Frederike und Paul von Wolfgang Suttner
Dies ist die Geschichte des größten Erfolgs meiner beruflichen Laufbahn und die Geschichte einer langen Bekanntschaft mit Paul Mc Cartney. Es ist aber auch die Geschichte von tiefen Lebenseinschnitten bei ihm und bei mir. Es war 1993. Meine Tochter brachte mir einen Ausschnitt aus einer Zeitschrift des Südwestfunks: „Papa, du machst doch Kunstausstellungen. Paul Mc Cartney (den sie verehrte) malt.“ OK, sagte ich, der malt. Das tun viele.
Es gab eine Art Wette zwischen meiner Tochter Frederike und mir, ob es gelingen würde, mit Paul McCartney Kontakt aufzunehmen. Wir haben dann einen unkonventionellen Weg gefunden, um ihn zu kontaktieren. Man weiß, dass solche Leute von einer Schar von Wichtigtuern umgeben sind, die manches filtern. Viele Informationen erreichen die Stars erst gar nicht. Wir haben bei uns im Siegen- Wittgenstein die Schlagzeugfirma Sonor - dort gab es einen jungen Typen, der die Bands mit Schlagzeugen versorgt und für ihre Nutzung wirbt. Er hat uns VIP-Tickets besorgt, und wir konnten dann nach der Show in der Westfalenhalle in Dortmund Pauls Schlagzeugtechniker einen Brief überreichen. Darin stand: Ich interessiere mich für Deine Bilder und möchte sie nur zeigen, wenn sie gut sind und nicht, weil Du ein Beatle bist. Das war der entscheidende Punkt. Sir Paul hatte schon einige solcher Anfragen. Meine „Vor-Frager“ wollten aber nie die Bilder vorher sehen, denn es war ihnen nur wichtig, dass sie einen Beatle ausstellen. Das Beatle-Ding interessierte Paul McCartney nicht, denn er wollte ja als Maler ernst genommen werden. Und dazu gehört es, dass man die Bilder auch vorher auf ihre Qualität hin anschaut.
Einige Wochen später kam ein Anruf von Linda McCartney und meine Sekretärin fiel fast vom Stuhl. Linda lud mich ein, nach Süd-England zu kommen, um mal über meine Idee zu sprechen und Bilder anzuschauen.
Zwei Monate später war die Amerika-Tournee der Paul McCartney-Band vorbei. Ich flog nach London und wir trafen uns nach einer langen Fahrt mit seinem Manager im Atelierhaus in Peasmarsh. Das Gebäude steht auf seinem Farmgelände. Hier lebt er und züchtet Schafe. Mir fiel damals auf, dass auf dem Pferdestall zwei Dachdecker arbeiteten. Linda und Paul kamen auf mich zu, schüttelten mir die Hand und sagten: „Hello Wulfi“. Mir schlotterten die Knie, es war ganz entsetzlich. Du triffst ja nicht jeden Tag einen Weltstar, der da in seiner Reiterkluft, mit einem Picknick-Korb und Rotwein vor Dir steht. Ich hab dann später, als ich fast zur Familie gehörte, erfahren, dass diese Dachdecker Sicherheitsleute waren, die da nur so gewerkelt haben, um zu sehen, ob ich auch vertrauenswürdig bin.
Wir konnten an diesem Tag schon viele Paul McCartney- Kunstwerke anschauen, und ich war überwältigt von der Menge der Bilder und der dynamischen Malweise, die darauf zu erkennen war. Doch es war schwer für mich, mit der Rolle klarzukommen: Plötzlich war ich Kunstberater eines Weltstars. Mir ging eine Idee durch den Kopf, die auch ihm spontan gefiel. Ich schlug ihm vor: Du bist der unbekannte Künstler Paul Miller, und ich bin der große Kurator - der ich niemals war. Auf diese Weise konnten wir entspannt miteinander arbeiten.
Wir haben erst einmal in drei Treffen über 300 Bilder angesehen und darüber diskutiert. Er hat ein ganzes Haus voll damit. Dass er ein guter Zeichner war, wussten manche, aber dass er auch so ein spannender Maler ist, war nicht bekannt. Es gibt z.B. ein wunderbares Portrait von David Bowie. Da läuft die Farbe runter und man sieht das leicht abstrahierte Portrait des Künstlers mit dem Titel „Bowie spewing“, also „Bowie beim Kotzen“. Das Bild wurde nachher ein Lieblingswerk der Besucher in unserer Präsentation. McCartney hat Bowie gefragt, ob er das so zeigen darf. Ich weiß nicht mehr genau, was Bowie ihm geantwortet hat, meine mich aber an eine derbe Äußerung erinnern zu können.
Wir hatten viele Diskussionen, die immer damit anfingen, dass der Manager Robby sagte: “Don ́t mention the Beatles..."
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