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TRAILER ::: Schotter & Gleise Wagenplatz Dresden. Alternatives Wohnen auf vier Rädern

Hier gehts zur ganzen Doku https://youtu.be/zz7nkcVq35k

WagenplatzTRAILER und Stadtratdiskussion.

Ich sitze im Stadtrat und der Antrag zu unserem Dresdner Wagenplatz wird diskutiert. Wir wollen unseren Lebensraum am Bahnhof Neustadt gern schützen und in den Bebauungsplan aufnehmen lassen. Des Weiteren soll die Stadt 3-5 weitere Wagenplätze ausweisen.
Doch das bürokratische System hält nicht viel von Freiräumen. Quadratmeter sind teuer und Geld regiert nunmal die Welt - wenigstens zur Zeit, bis wir erkennen, was Gemeinschaftsbildung wirklich ausmacht.
Schon im Vorausschuss wird unser Antrag zusammengestrichen. Der Erhalt unseres Platzes und die 3-5 neuen Plätze wurden schon vor der offiziellen Abstimmung herausgestrichen. Wie auch immer das möglich ist.
Nun wird in einem Ersetzungsantrag darüber abgestimmt, dass die Stadt prüfen soll, ob Wagenplätze auf städtischen Flächen überhaupt möglich sind. Vielleicht sind ja Flächen vorhanden, wenn diese nicht für Wohnbebauung geeignet sind.
Nunja ... denke ich mir, wenigstens etwas.

Zusammen mit Martha von der Hanse Drei​​ (Künstlerhaus) stehe ich vor versammelter Politikermannschaft und werbe für den Erhalt eines der letzten Freiräume in Dresden (wobei es darum scheinbar ja schon gar nicht mehr geht ...). Hier wohne ich zusammen mit 15 anderen Menschen neben einem Künstlerhaus - auf der Fläche eines Investors, der uns eingeladen hatte; aber wohl irgendwann verkauft. Schon viele Interessen sind auf dieses Gelände angemeldet. Dass wir schon hier sind, gestalten, wohnen und unseren Teil zur Dresdner Kultur beitragen, scheint niemanden wirklich zu interessieren.
Wir sind dankbar, hier sein zu dürfen. Gestalten Konzerte, Kino, Werkstätten, Kunst und eine alternative, nicht durchgeregelte Kulturlandschaft; welche gar nicht strukturiert werden will.
Denn wenn ein freies Leben den offiziellen Anstrich bekommt, was dann? Durchgenormte Bauwägenabstände mit geregeltem Farbanstrich (hörte ich aus anderen Städten)?

Im Anschluss geben Anhänger der großen Parteien ihre Meinung kund. AFD und CDU sind - natürlich - dagegen. Konservative haben schon immer etwas gegen selbstbestimmtes Leben.
Die Grünen, die Linken, die SPD, die Partei, die Piraten, die Dissidenten Fraktion & (zur Überraschung) die FDP stimmen dafür.
Unser Antrag wird angenommen und wir feiern.

Doch was genau? Was ist hier eigentlich passiert und worum ging es überhaupt? Ob und wie die Prüfung ausfällt, steht in den Sternen. Ob unser Wagenplatz Teil der Dresdner Kultur Landschaft bleiben darf ist ungewiss und ob die Stadt andere Flächen bereitstellen wird, auch. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Und überhaupt kann ich in diesem demokratischen Geschehen wenig Konsens und Miteinander erkennen. Gezeter, Angriffe und Vorwürfe beherrschen den Raum. Toxische Männlichkeit die förmlich greifbar ist.
Nach dem ich diesem städtischen Theaterstück beiwohnen durfte bin ich doch innerlich enttäuscht. Es geht in der Politik nie darum einen Vorschlag zu diskutieren oder eine Lösung zu finden, die alle zufriedenstellt. Dafür ist gar kein Raum vorhanden. Wenn überhaupt geht es darum, einen Anderen zu überzeugen.
Mir kommt die "narzisstische Gesellschaft" von Maaz in den Kopf und ich frage mich, ob die Demokratie wirklich Eigenverantwortung und Allgemeinwohl fördert, oder in sich schon genau das Gegenteil hervorruft ...
Alle Meinungen stehen vorher fest und die Meinung mit den meisten Stimmen bestimmt den Kurs - in den vorgegeben Spielregeln, die über die Jahrzehnte gewachsen sind. Mit dem innewohnenden Problem, dass die anderen ja immer noch dagegen sind.
Doch wie bildet sich eigentlich eine Meinung und sind diese Menschen überhaupt hier um miteinander in Austausch zu gehen? Oder nur ihre eigenen Interessen zu vertreten (zum Wohle aller?)?

Eine gängige Norm wieder auflösen fällt viel schwerer, als eine Neue hinzuzufügen (Stichwort Baurecht).
Und "wir Deutschen" sind ja bekannt dafür, alles regeln zu wollen (hab ich eigentlich bei meiner Geburt irgendwo unterschrieben, dass ich in diesem Spiel mitmachen muss?).
Doch ich glaube, genau das ist Teil des Problems. Die Liebe vertraut - die Angst möchte Struktur.
Vieleicht müssen sich Freiräume gar nicht regeln lassen, sondern sich genau davon befreien. Von dem Gedanken, dass es irgendeine Sicherheit gibt. Denn danach streben ja schon die anderen ;-)
Je weniger Menschen an dieses Spiel glauben - wie relevant ist es dann noch?
Liebe Grüße Martin

Видео TRAILER ::: Schotter & Gleise Wagenplatz Dresden. Alternatives Wohnen auf vier Rädern канала Institut für LebensKunst & Agrarphilie
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20 июня 2021 г. 16:40:57
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