Ameisen bilden "Superfloß", um nicht zu ertrinken – was Forscher daraus lernen wollen
Ameisen gehören zu den Überlebenskünstlern in der Natur. Selbst großen Fluten halten die Tiere stand. Sie bilden eine Art lebendes Superfloß. Wissenschaftler haben nun herausgefunden, wie die Tiere das machen.
Feuerameisen gehören zu den Überlebensmeistern in der Natur – und dabei hilft ihnen vor allem eins: ihre Fähigkeit zur Kooperation. Während eine einzelne Ameise im Wasser ertrinken würde, können Hunderte Ameisen zusammen eine Überschwemmung überstehen. Dafür formen sie eine Art lebendes Floß, mit dem sie mehrere Wochen lang im Wasser schwimmen können.
Ameisenkörper sind wasserabweisend. Die Struktur, die sie zusammen bilden, besteht aus vielen Hohl- und damit Lufträumen. Das verhindert, dass die Tiere untergehen. Mit dieser Strategie können die Insekten auch große Naturkatastrophen überleben. Zuletzt wurde das Phänomen in großem Ausmaß beobachtet, als Wirbelsturm Harvey in der Karibik und im Süden der USA desaströse Fluten auslöste. Menschen wurden vor den Ameisen-Ansammlungen in den Wasserströmen gewarnt, da der Biss der Tiere giftig ist.
Forscher haben nun in einer Studie beschrieben, wie diese Flöße funktionieren. Dafür sammelten sie Tausende Feuerameisen und legten sie in einen Wasserbehälter, in dessen Mitte eine Stange war. Sie filmten, wie die Ameisen die Flöße bildeten. Mithilfe von Computer-Modellen analysierten sie, welche Teile des lebenden Floßes fest waren und welche sich bewegten.
Die Wissenschaftler fanden heraus, dass die Gebilde nicht starr sind. Die Zeitrafferaufnahmen zeigen, wie Dutzende Tiere Tentakel bilden, um einen Punkt an Land zu finden. Die Wissenschaftler beobachteten, dass die Ameisen diese Strukturen nach einer Art „Laufband“-Prinzip formen. Ameisen, die sich am unteren Ende der Struktur befanden, wanderten nach oben. Ameisen, die oben auf der Struktur waren, krabbelten nach unten. In diesem Wechselspiel bauten die Insekten das Gebilde um.
Diesen Prozess zu verstehen, kann ein wichtiger Schritt für die Entwicklung neuer Materialien sein. Franck J Vernery, Professor am Fachbereich für Maschinenbau der Universität von Colorado in Boulder, erklärt:
„Grundsätzlich kann so eine Schwarmintelligenz eine Inspiration für Modelmaterial sein, das aus 10 bis 1000 kleinen Roboterelementen besteht. Solche Materialien können Aufgaben erledigen, die weder Menschen noch konventionelle Roboter hinbekommen. Sie können in sehr enge Räume eindringen, sich auf Anforderung versammeln oder selbstheilen, wenn sie kaputt gehen.“
„Aktive Materie“ nennt sich das interdisziplinäre Forschungsfeld, in dem die Studie angegliedert ist. Dabei verbinden Forscher Erkenntnisse aus dem Bereich der Roboterwissenschaften mit denen aus der Physik und lernen gleichzeitig aus den Beobachtungen von Insekten und ihren sozialen Strukturen.
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#stern #Ameisen
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Feuerameisen gehören zu den Überlebensmeistern in der Natur – und dabei hilft ihnen vor allem eins: ihre Fähigkeit zur Kooperation. Während eine einzelne Ameise im Wasser ertrinken würde, können Hunderte Ameisen zusammen eine Überschwemmung überstehen. Dafür formen sie eine Art lebendes Floß, mit dem sie mehrere Wochen lang im Wasser schwimmen können.
Ameisenkörper sind wasserabweisend. Die Struktur, die sie zusammen bilden, besteht aus vielen Hohl- und damit Lufträumen. Das verhindert, dass die Tiere untergehen. Mit dieser Strategie können die Insekten auch große Naturkatastrophen überleben. Zuletzt wurde das Phänomen in großem Ausmaß beobachtet, als Wirbelsturm Harvey in der Karibik und im Süden der USA desaströse Fluten auslöste. Menschen wurden vor den Ameisen-Ansammlungen in den Wasserströmen gewarnt, da der Biss der Tiere giftig ist.
Forscher haben nun in einer Studie beschrieben, wie diese Flöße funktionieren. Dafür sammelten sie Tausende Feuerameisen und legten sie in einen Wasserbehälter, in dessen Mitte eine Stange war. Sie filmten, wie die Ameisen die Flöße bildeten. Mithilfe von Computer-Modellen analysierten sie, welche Teile des lebenden Floßes fest waren und welche sich bewegten.
Die Wissenschaftler fanden heraus, dass die Gebilde nicht starr sind. Die Zeitrafferaufnahmen zeigen, wie Dutzende Tiere Tentakel bilden, um einen Punkt an Land zu finden. Die Wissenschaftler beobachteten, dass die Ameisen diese Strukturen nach einer Art „Laufband“-Prinzip formen. Ameisen, die sich am unteren Ende der Struktur befanden, wanderten nach oben. Ameisen, die oben auf der Struktur waren, krabbelten nach unten. In diesem Wechselspiel bauten die Insekten das Gebilde um.
Diesen Prozess zu verstehen, kann ein wichtiger Schritt für die Entwicklung neuer Materialien sein. Franck J Vernery, Professor am Fachbereich für Maschinenbau der Universität von Colorado in Boulder, erklärt:
„Grundsätzlich kann so eine Schwarmintelligenz eine Inspiration für Modelmaterial sein, das aus 10 bis 1000 kleinen Roboterelementen besteht. Solche Materialien können Aufgaben erledigen, die weder Menschen noch konventionelle Roboter hinbekommen. Sie können in sehr enge Räume eindringen, sich auf Anforderung versammeln oder selbstheilen, wenn sie kaputt gehen.“
„Aktive Materie“ nennt sich das interdisziplinäre Forschungsfeld, in dem die Studie angegliedert ist. Dabei verbinden Forscher Erkenntnisse aus dem Bereich der Roboterwissenschaften mit denen aus der Physik und lernen gleichzeitig aus den Beobachtungen von Insekten und ihren sozialen Strukturen.
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