Wie kleideten sich die Frauen? Das Mittelalter-Experiment
Wie kleideten sich die Frauen in der mittelalterlichen Stadt? Woher kamen die Stoffe, wie wurden sie hergestellt und gefärbt? Und was verrieten Kleidungsstücke über ihre Trägerinnen und Träger? Wir begleiten eine Konstanzer Tuchhändlerin zur Zeit des Konzils.
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00:00 | Einführung- das Konstanzer Konzil
01:48 | Untersuchung der Frauenkleidung
03:08 | Die Stoffe aus Konstanz
06:53 | Die Kleidung als Erkennungszeichen
09:16 | Die Bedeutung der Kleidungsfarbe
11:01 | Die mittelalterliche Haube
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1) Einführung - das Konstanzer Konzil
In der Handelsmetropole Konstanz findet zwischen 1414 und 1418 eines der wichtigsten Events des Mittelalters statt: das Konstanzer Konzil. Im Münster treffen sich Vertreter der Kirche und der Politik aus dem In- und Ausland. Über 70.000 Besucher kommen in die 6.000-Einwohner-Stadt. Hier wird Weltgeschichte geschrieben. Eine Chronik hält das Ereignis in Bildern und Texten fest.
2) Untersuchung der Frauenkleidung
An der Kleidung der abgebildeten Frauen kann man Standesunterschiede ablesen und sofort erkennen, ob es sich um Adlige, Händlerinnen, Nonnen oder auch Huren handelt. Heute versuchen zwei Schneiderinnen, die mittelalterlichen Kleider möglichst authentisch nachzunähen. Schwierig dabei: die alten Stoffe. Aus welchen Fasern sie bestanden, wird an der Fachhochschule Köln untersucht. Und Details der Textilherstellung sind auf Fresken in einem Konstanzer Bürgerhaus zu sehen.
3) Die Stoffe aus Konstanz
Konstanz war berühmt für seine Tuchhändler, die hauptsächlich Wollstoffe und Leinen verkauften. Aber durch ihre Handelsbeziehungen zu Venedig und zur Hanse im Norden konnten sie auch wertvolle Stoffe wie Brokat anbieten. Konstanz war wegen seiner verkehrsgünstigen Lage am Bodensee hervorragend an das europäischen Fernwegenetz angebunden.
4) Die Kleidung als Erkennungszeichen
Da mehr als die Hälfte der Konstanzer im Mittelalter arm waren, wurde 1225 die christliche Spitalstiftung zur Pflege und Unterstützung von Armen und Kranken gegründet. Auch Alte, Waisen, Pilger und Obdachlose erhielten dort Nahrung und Unterkunft. Gepflegt wurden sie von Beginen, die in einer frommen Gemeinschaft lebten und sich durch ihre Tracht von weltlichen Frauen abgrenzten.
5) Die Bedeutung der Kleidungsfarbe
Der soziale Rang lässt sich an der Farbe der Kleidung erkennen. Das einfache Volk trug ungefärbte Stoffe. Der Adel und reiche Bürger konnten sich teure Farbstoffe wie Purpur und Indigo leisten. Rottöne konnten aber auch durch die einheimische Krapp-Pflanze oder mit Schildläusen erzielt werden und Blautöne mit Färberwaid. Gelb war eine Signalfarbe und galt vielerorts als Schandfarbe. So mussten Hübschlerinnen (Prostituierte) ein gelbes Band tragen.
6) Die mittelalterliche Haube
Kopfbedeckungen waren für Frauen im Mittelalter wichtig: Jede verheiratete Frau musste eine Haube tragen. Die aufwändige Kräuselung am Rand der Hauben der reichen Frauen verlangte eine bestimmte Webart mit feinstem Leinen. Mit einer Prachthaube und Ansteckärmeln konnte eine Frau in der Gesellschaft selbstbewusst auftreten – und auch dem Minnesänger lauschen.
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Видео Wie kleideten sich die Frauen? Das Mittelalter-Experiment канала Planet Schule
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11:01 | Die mittelalterliche Haube
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1) Einführung - das Konstanzer Konzil
In der Handelsmetropole Konstanz findet zwischen 1414 und 1418 eines der wichtigsten Events des Mittelalters statt: das Konstanzer Konzil. Im Münster treffen sich Vertreter der Kirche und der Politik aus dem In- und Ausland. Über 70.000 Besucher kommen in die 6.000-Einwohner-Stadt. Hier wird Weltgeschichte geschrieben. Eine Chronik hält das Ereignis in Bildern und Texten fest.
2) Untersuchung der Frauenkleidung
An der Kleidung der abgebildeten Frauen kann man Standesunterschiede ablesen und sofort erkennen, ob es sich um Adlige, Händlerinnen, Nonnen oder auch Huren handelt. Heute versuchen zwei Schneiderinnen, die mittelalterlichen Kleider möglichst authentisch nachzunähen. Schwierig dabei: die alten Stoffe. Aus welchen Fasern sie bestanden, wird an der Fachhochschule Köln untersucht. Und Details der Textilherstellung sind auf Fresken in einem Konstanzer Bürgerhaus zu sehen.
3) Die Stoffe aus Konstanz
Konstanz war berühmt für seine Tuchhändler, die hauptsächlich Wollstoffe und Leinen verkauften. Aber durch ihre Handelsbeziehungen zu Venedig und zur Hanse im Norden konnten sie auch wertvolle Stoffe wie Brokat anbieten. Konstanz war wegen seiner verkehrsgünstigen Lage am Bodensee hervorragend an das europäischen Fernwegenetz angebunden.
4) Die Kleidung als Erkennungszeichen
Da mehr als die Hälfte der Konstanzer im Mittelalter arm waren, wurde 1225 die christliche Spitalstiftung zur Pflege und Unterstützung von Armen und Kranken gegründet. Auch Alte, Waisen, Pilger und Obdachlose erhielten dort Nahrung und Unterkunft. Gepflegt wurden sie von Beginen, die in einer frommen Gemeinschaft lebten und sich durch ihre Tracht von weltlichen Frauen abgrenzten.
5) Die Bedeutung der Kleidungsfarbe
Der soziale Rang lässt sich an der Farbe der Kleidung erkennen. Das einfache Volk trug ungefärbte Stoffe. Der Adel und reiche Bürger konnten sich teure Farbstoffe wie Purpur und Indigo leisten. Rottöne konnten aber auch durch die einheimische Krapp-Pflanze oder mit Schildläusen erzielt werden und Blautöne mit Färberwaid. Gelb war eine Signalfarbe und galt vielerorts als Schandfarbe. So mussten Hübschlerinnen (Prostituierte) ein gelbes Band tragen.
6) Die mittelalterliche Haube
Kopfbedeckungen waren für Frauen im Mittelalter wichtig: Jede verheiratete Frau musste eine Haube tragen. Die aufwändige Kräuselung am Rand der Hauben der reichen Frauen verlangte eine bestimmte Webart mit feinstem Leinen. Mit einer Prachthaube und Ansteckärmeln konnte eine Frau in der Gesellschaft selbstbewusst auftreten – und auch dem Minnesänger lauschen.
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