Joachim Streich - Der "Gerd Müller des Ostens"

Er ist Rekordspieler und Rekordtorschütze der DDR. Wegen seines legendären Torriechers wird er auch der "Gerd Müller des Ostens" genannt. Wirklichen Profit konnte Joachim Streich trotz seiner zahlreichen Tore nicht aus seiner Karriere schlagen - vielleicht auch, weil ausgerechnet der berühmteste Treffer der DDR-Geschichte von einem anderen erzielt wurde.

Alles andere als ein sozialistischer Vorzeigeathlet
Überaus erfolgreich war Joachim Streichs Karriere trotzdem: Der Stürmer von Hansa Rostock und dem 1. FC Magdeburg ist 102-facher Nationalspieler, WM-Teilnehmer, Olympiamedaillengewinner, zweimaliger Fußballer des Jahres und dreimaliger Pokalsieger. Dabei war der 1,73 Meter große Torjäger alles andere als ein sozialistischer Vorzeigeathlet, vielmehr polarisierte er wie kaum ein anderer Fans, Journalisten und Funktionäre. Lange Haare, eine Vorliebe für Zigaretten und eine angeblich mangelhafte Einstellung - Streich wurde während seiner Karriere immer wieder heftig kritisiert. Jahrelang nahm der gebürtige Wismaraner die Kritik klaglos hin, bis ihm in einem Interview der Geduldsfaden riss.

Seine Karriere lief ganz anders als geplant. Erst delegierten ihn die Fußballfunktionäre der DDR nach Magdeburg, dann machten sie ihn über Nacht zum Trainer. Aber weder als erster Ost-Trainer im Westen, noch als Trainer im Osten wurde er wirklich glücklich. Deshalb führte er bis zur Rente lieber ein ganz normales Leben - als Verkäufer in einem Sportartikelfachgeschäft.

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