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Ich kann verzeihen, aber nicht vergessen - Gisela Jäckel

Johanna Schmidt, FSJlerin der Evangelischen Jugend Wetzlar, im Gespräch mit Gisela Jäckel - eine Zeitzeugin aus Wetzlar.

„Mit der Erinnerung wird aus der Dunkelheit Licht. Die Erinnerung ist die Grundlage für die Gegenwart, aus der wir die Zukunft gestalten,“ so Andrew Steinmann, der Rabbiner aus Frankfurt bei der Verlegung von 19 Stolpersteinen im September diesen Jahres in Wetzlar. Das Jugendpfarramt und der Gemeindedienst des Evangelischen Kirchenkreises Wetzlar hatte aus diesem Anlass junge Erwachsene zu einem Besondern „Ge(h)denken“ eingeladen.

Frau Johann Schmidt, FSJ freiwilliges soziales Jahr, wird dazu eine über 8o-jähringe Zeitzeugin befragen und etwas zum Hintergrund zu dem Stein von Moritz Wertheim in der Silhöfer Straße 6 sagen. Die Wetzlarer Bürgerin hatte als Vierjährige miterleben müssen, wie ihr Großvater gemeinsam mit vielen anderen jüdischen Männern 1938 in sogenannte „Schutzhaft“ genommen wurde. Einer dieser jüdischen Männer war der 1869 geborene Moritz Wertheim. Er kam nach Buchenwald, wurde 1942 ins Konzentrationslager Theresienstadt (Tschechien) deportiert und schließlich im größten nationalsozialistischen Vernichtungslager Treblinka in Polen ermordet.

Die 1934 in Wetzlar geborene Gisela Jäckel hat in Ihrer
Kindheit Verachtung und Demütigungen ertragen müssen,
weil sie nach den faschistischen Rassengesetzen einer
»Mischehe« entstammte. Obwohl sie - wie ihr Vater
- evangelisch getauft und konfirmiert worden war, galten
sie und ihre Schwester als »jüdische Mischlingskinder«.
Von der Nachbarschaft als »Judenbalg« geschmäht, überlebte
Gisela Jäckel den 2. Weltkrieg nur mit viel Glück.
Von den 1933 noch in Wetzlar ansässigen 132 Menschen
jüdischen Glaubens wurden in den folgenden 10 Jahren
54 Bürger deportiert, 38 davon in den Vernichtungslagern
der Nazis ermordet. Darunter waren auch die Großeltern
von Gisela Jäckel, Berta und Josef Lyon. Ihre Mutter Rosa
Best wurde – als Jüdisches Elternteil der sogenannten
»Mischehe« – wenig später abtransportiert und in Auschwitz
ermordet.
Gisela Jäckel hat lange gebraucht, bis sie über die ihr und
ihrer Familie angetanen Verletzungen und Verbrechen
reden konnte. Dazu zählen auch »Entschädigungen« nach
1945. Für die Ermordung der Mutter erhielten die Hinterbliebenen
in den 50er Jahren vom Rechtsnachfolgestaat
des »3. Reiches«, der BRD, als Einmalzahlung 1.000 DM.

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10 ноября 2015 г. 18:44:01
00:39:59
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