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DDR Eine LPG im Bezirk Neubrandenburg

Altenhof ist ein kleines Dorf im Bezirk Neubrandenburg. Ein Kamerateam bekommt ende der 80er Jahre Einblick in den Alltag der ansässigen LPG und deren Mitarbeiter.

Als Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft, LPG, wurde der zu Anfang 1952 noch teilweise freiwillige und später durch die Zwangskollektivierung unfreiwillige Zusammenschluss von Bauern und deren Produktionsmitteln sowie anderer Beschäftigten zur gemeinschaftlichen agrarischen Produktion in der DDR bezeichnet.

Am 8. Juni 1952 wurde von Bauern aus Merxleben bei Bad Langensalza mit Zustimmung des ZK der SED die erste landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft der DDR gegründet.[1] Auf der II. Parteikonferenz der SED im Juli 1952 hielt deren Vorsitzender Ernst Großmann als Delegierter eine Rede, die von Walter Ulbricht lobend hervorgehoben wurde.[2][3] Die SED beschloss daraufhin die Maßnahmen zur Bildung von weiteren Genossenschaften. Damit wurden landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften zugelassen.

Die LPG wurden in einer Gründungsversammlung errichtet, mussten sich ein Statut nach gesetzlich vorgeschriebenem Musterstatut geben und wurden durch staatliche Organe bestätigt. Mitglied einer LPG konnten nicht nur die Bauern mit eigener Wirtschaft werden, sondern auch Landarbeiter und andere Bürger.

Es wurden zunächst drei verschiedene Typen von LPG gebildet (Typ I, Typ II und Typ III). Je nach Typ wurden von den Bauern dabei ihr Ackerland (I), dazu ihre Maschinen (II) und dazu der gesamte landwirtschaftliche Betrieb mit Vieh, Maschinen und Gebäuden (III) in die Genossenschaft eingebracht. Die Bauern mussten darüber hinaus Bargeld einbringen (Inventarbeitrag). LPG des Typs III waren zunächst selten, weil es an ausreichend großen Stallungen mangelte. Viele LPG wandelten sich erst später, oftmals unter Druck von Partei und Staat vom Typ I oder II in den nunmehr dominierenden Typ III um.

Auf die Bauern wurde insbesondere Ende der 1950er Jahre zunehmend ökonomischer wie psychologischer Druck ausgeübt, sich einer den meist unwirtschaftlichen LPG anzuschließen. Die Einzelbauernwirtschaften wurden bei der Maschinenausleihe durch die Maschinen-Ausleihstationen (MAS), später Maschinen-Traktoren-Stationen (MTS) systematisch benachteiligt, sodass das Abgabensoll, die Verpflichtung zur Lieferung einer bestimmten Menge landwirtschaftlicher Produkte, immer schwerer zu erfüllen war. Zahlreiche Bauern sind nach der 2. Parteikonferenz der SED 1952 bis zum Mauerbau 1961 aus der DDR geflohen, um nicht Mitglied einer LPG werden zu müssen. Ihre Betriebe wurden zunächst von den staatlichen örtlichen Landwirtschaftsbetrieben (ÖLB) verwaltet und später nach Enteignung des Grund und Bodens in die LPG integriert.

Im Frühjahr 1960 wurde die Kollektivierung der Landwirtschaft durch eine Kampagne der SED, der sogenannte Sozialistische Frühling auf dem Lande, zwangsweise abgeschlossen. Ab diesem Zeitpunkt existierten, von Ausnahmen wie dem Hof Marienhöhe abgesehen, kaum mehr Einzelbauern. Am 25. April 1961 verkündete Walter Ulbricht die „Vollkollektivierung“. Von der Despotie dieser Zwangskollektivierung waren zirka 20 % der DDR-Bevölkerung betroffen.[4]

Ab Mitte der 1960er Jahre wurde die Kooperation zwischen den LPG mit dem Ziel vorangetrieben, zu einer höheren Konzentration und Spezialisierung der Produktion zu kommen. Während dieses Prozesses und darüber hinaus fusionierten viele LPG, deren Anzahl somit von 1960 zu 1970 von 19.313 auf 9009 sank. Am Ende dieser Umwälzungen standen die Kooperativen Abteilungen Pflanzenproduktion (KAP). In diesen wurde die Feldwirtschaft mehrerer LPG gemeinsam betrieben, sodass den „Restbetrieben“, wie sie teilweise genannt wurden, weitestgehend nur die Viehwirtschaft blieb. Mitte der 1970er Jahre forcierte die SED die Umwandlung der KAP in LPG Pflanzenproduktion (LPG (P)) und VEG (P). Die administrative Trennung von Tierhaltung ((T) = Tierproduktion) und Feldbau, die mit der Bildung der Pflanzenproduktionsbetriebe manifestiert wurde, war unter den Bauern höchst umstritten, da sie zahlreiche negative Auswirkungen nach sich zog. Beispielsweise erhöhte sich der Transport- und Verwaltungsaufwand. Die Spezialisierung entsprach zwar allgemeinen Trends in den westlichen Ländern, erfolgte allerdings überspitzt, so besaßen die KAP teilweise die unüberschaubare Größe ganzer Landkreise. Hinsichtlich dessen erfolgten unter Werner Felfe zu Beginn der 1980er Jahre zaghafte agrarpolitische Kurskorrekturen der SED.

Quelle : SWR

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29 февраля 2020 г. 3:22:11
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