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Lost Places : Area One - US-Army-Hochsicherheitsbereich für Sonderwaffen

Heute waren wir im größten ehemaligen Atomwaffendepot außerhalb der USA. Bei Ludwigswinkel ganz im Süden der Pfalz wenig von der französischen Grenze entfernt geht es in das 68 ha große Gelände des ehemaligen US-Lagers Fischbach, einen der großen pfälzischen Schauplätze des Kalten Krieges. Bis 1994 wurden hier Sonderwaffen der US-Armee gelagert. Heute ist das Gelände voll zugänglich. Der Weg streift die „Area One“, den Hochsicherheitsbereich, dessen Überreste (Wachgebäude mit Tower, 19 Bunkeranlagen und Hubschrauber-Landeplatz) unter Denkmalschutz stehen und auf einem kurzen Rundgang besichtigt werden können.

Eingebettet in eine Landschaft von atemberaubender Schönheit umfasste es 680 Hektar, die von 44 Kilometern asphaltierter Straßen durchzogen wurden. Umgeben von 31,7 Kilometern Zaun und 146 Kilometern Stacheldraht standen 201 Gebäude, davon 96 Bunker. Geblieben sind davon lediglich große Teile der Area One, einer von drei Bereichen des Depots. Mit seinen 19 Bunkern, dem Eingangsbereich samt Turm und dem Hubschrauberlandeplatz vermittelt er immerhin eine Ahnung vom Aussehen des Hochsicherheitstrakts, der natürlich nicht ohne Grund festungsartig angelegt war.

Über Jahrzehnte waren die Sicherheitsvorkehrungen in dem ab 1956 errichteten Depot eher lax, erzählt Hoock, eins von rund 20 Mitgliedern der IG Area One. Doch die Anschläge der Rote Armee Fraktion (RAF) im Deutschland der 1970er Jahre änderten das drastisch. Man hatte Angst, dass sich Terroristen Zugang zu einem Atomwaffenlager verschaffen könnten. Also wurde massiv aufgerüstet.

Ein Eindringling hätte zuerst drei Zäune überwinden müssen, an denen Bewegungs- und Geräuschmelder installiert waren. Scheinwerfer leuchteten die Zäune und das damals noch nicht bewaldete Vorfeld aus. 40 Mann Wachpersonal waren ständig in der Area One, liefen mit ihren Wachhunden Streife, besetzten die elf Maschinengewehrstände und die vier stählernen Wachtürme.

Hätten die Angreifer all das überwunden, wären sie vor den Bunkern gestanden.
"Nach Aufbrechen des Außentors stoßen sie auf zwei weitere massive Tore. Haben sie auch die geknackt, treten Reizgas-Sprühgeräte in Aktion. Dann stehen die Eindringlinge vor einem Stacheldrahtvorhang, und zudem liegt ein Stacheldrahtteppich auf den Munitionscontainern."

1991 zeichnet sich das Ende ab. Die Atomsprengköpfe wurden bei der Operation 'Silent Echo' abtransportiert. Das geschah still und heimlich. Die Bevölkerung hat es nur am starken Hubschrauberverkehr gemerkt. Im Januar 1994 steht das Tor offen, die Amerikaner sind weg. Und die Zerstörung beginnt.

Doch das meiste, das die Amerikaner nicht mehr nutzen, ist bereits verschwunden oder steht auf der Beseitigungsliste. Dabei galt die Pfalz als das Waffenlager der NATO. Hier war nämlich das Material gelagert, mit dem Truppen ausgerüstet werden sollten, die man im Kriegsfall eingeflogen hätte. Riesige Depots, Raketen-, Funkstationen und unterirdische Befehlszentralen allerorten. Ältere erinnern sich noch an Fahrten durch die Westpfalz: Zäune versperrten den Zutritt zum Wald, und auf Schildern wurde Schusswaffengebrauch angedroht.

Anlagen des Kalten Kriegs sind trotz fehlenden künstlerischen Anspruchs würdige Denkmäler. Denn sie stehen für eine Epoche, in der die Menschheit so nah am Abgrund steht wie niemals zuvor in ihrer langen Geschichte. Die Angst vor dem Atomkrieg belegt die Welt mehr als vier Jahrzehnte lang. Doch in Europa bleibt der Krieg trotz oder vielleicht sogar wegen der direkten Konfrontation von NATO und Warschauer Pakt "kalt".

Mit dem Abzug der Amerikaner werden die verödeten Kasernen, Depots, Raketen- und Radarstationen sich selbst überlassen und von "Vandalen" zerstört. Dabei hat die US Army besenreine Anlagen übergeben, in denen teilweise frisch renovierte Wohngebäude und Kasernen stehen. Millionenwerte. Doch die zuständigen Stellen, die sonst immer schnell das Argument "Verkehrssicherung" parat haben, sehen sich nicht in der Lage, auch nur eine minimale Überwachung zu leisten. Und setzen dann die Folgen der eigenen Untätigkeit als Argument für die Beseitigung ein: Ist ja alles kaputt

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3 января 2017 г. 23:32:48
00:08:19
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